Über 170 Tote bei Fluten in Pakistan, darunter viele Kinder
Über 170 Tote bei Fluten in Pakistan, darunter viele Kinder
Islamabad, Pakistan – Schreckliche Überschwemmungen haben im Osten Pakistans das Leben von mehr als 170 Menschen gefordert, darunter fast die Hälfte Kinder. Diese Katastrophe verdeutlicht die Verwundbarkeit des Landes gegenüber der sich verschärfenden Klimakrise.
Überblick über die aktuellen Überschwemmungen
In den letzten 24 Stunden wurden laut der Nationalen Katastrophenschutzbehörde (NDMA) mindestens 54 weitere Tote vermeldet, nachdem sintflutartige Regenfälle die bevölkerungsreichste Provinz Punjab heimsuchten, wobei Häuser einstürzten und Straßen zerstört wurden. Seit dem Beginn der Flut am 26. Juni wurden insgesamt mindestens 85 Kinder getötet.
Besorgnis über die Sicherheit von Kindern
User ängstigen sich zunehmend um die Kinder, die besonders anfällig für Ertrinken und lebensbedrohliche Krankheiten durch wasserbedingte Infektionen sind, warnen Hilfsorganisationen wie UNICEF.
Notstand in betroffenen Regionen
In mehreren Bezirken der Provinz wurde der Notstand ausgerufen, und das Militär wurde in der Stadt Rawalpindi eingesetzt, um mit dem Anstieg der Flutpegel umzugehen. Videomaterial, das von der Katastrophenschutzbehörde Punjab geteilt wurde, zeigt dramatische Rettungsaktionen, bei denen Ersthelfer Kinder in einem Gummiboot in Sicherheit bringen.
Wetterbedingungen und Auswirkungen
Der Starkregen hält weiterhin in Rawalpindi und der nahegelegenen Hauptstadt Islamabad an. Laut dem Meteorologischen Dienst Pakistans wurden am Donnerstag in mehreren Bereichen mehr als 100 Millimeter Niederschlag gemessen, und für Freitag sind weitere heftige Regenfälle prognostiziert.
Auswirkungen auf die Bevölkerung
Mahar Hammad, ein Bewohner des Sargodha-Distrikts in Punjab, berichtete CNN, dass er „schwer betroffen“ von den Überschwemmungen ist. Als Tageslohner, der Gemüse verkauft, sagte Hammad, dass ihn die Fluten finanziell stark zurückgeworfen haben. Das Dach seines Hauses ist beschädigt, und das Wasser dringt aufgrund des Regens ein.
„Ich habe massive Verluste erlitten. Ich habe Gemüse verkauft, und alles wurde im Wasser versenkt. Ich bin nur ein Arbeiter – ich arbeite den ganzen Tag, um 1.000 Rupien (etwa 4 US-Dollar) zu verdienen, und selbst das geht jetzt in Verluste,“ äußerte er.
Hilfe für Flutopfer
In ganz Pakistan wurden sieben Fluthilfe-Camps eingerichtet, die den von der Flut Betroffenen Nahrung, Wasser, Medizin und Unterkunft bieten.
Klimakrise und ihre Folgen für Pakistan
Pakistan steht an vorderster Front der vom Menschen verursachten Klimakrise. Das Land mit mehr als 230 Millionen Einwohnern wird von zwei mächtigen Wettersystemen heimgesucht – einem, das sengende Hitze und Dürre verursacht, und einem anderen, das unaufhörliche Monsunregen entfesselt.
„Das ist nicht einfach nur ‚schlechtes Wetter‘ – es ist ein Symptom einer beschleunigenden Klimakrise,“ kommentierte die pakistanische Senatorin und ehemalige Ministerin für Klima und Umwelt, Sherry Rehman, auf X. „Wie viele weitere Weckrufe brauchen wir, bevor wir echte Resilienz und Bereitschaft in unsere Stadtplanung einbauen?“
Erinnerungen an vergangene Katastrophen
Die anhaltenden Hitzewellen in diesem Jahr haben das Schmelzen der Gletscher im Norden des Landes beschleunigt, was zu früheren Überschwemmungen führte. Tödliche Überschwemmungen durch sintflutartige Regenfälle während der Monsun-Monate machen im südasiatischen Land immer wieder Schlagzeilen. Die diesjährigen Niederschläge erinnern an die Rekordfluten von vor drei Jahren.
Pakistan hatte 2022 die schlimmsten Überschwemmungen seiner Geschichte erlebt, als ein Drittel des Landes durch heftige Regenfälle überflutet wurde und mehr als 1.000 Menschen starben.
Folgen für die Gesundheit der Kinder
Die Wucht des Flutwassers riss Häuser mit sich und ließ zehntausende Menschen ohne Nahrung oder sauberes Trinkwasser zurück. Als das Wasser zu sinken begann, breitete sich eine Vielzahl von wasserbedingten Krankheiten aus, die Tausende infizierten – viele davon Kinder. Eltern versuchten verzweifelt, Hilfe zu suchen, während ihre Kinder an Dysenterie, Dengue-Fieber und Malaria erkrankten.
Nach Angaben von UNICEF hatten noch ein Jahr später rund vier Millionen Kinder keinen Zugang zu sicherem Wasser.
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