Wiesn wieder geöffnet: Polizei beruhigt nach Schock-Vorfall in München

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Wiesn-Wiedereröffnung in München nach Bombendrohung: Polizei lädt zur Abstimmung ein, Oberbürgermeister informiert über Sicherheit.

Wiesn-Wiedereröffnung in München nach Bombendrohung: Polizei lädt zur Abstimmung ein, Oberbürgermeister informiert über Sicherheit.
Wiesn-Wiedereröffnung in München nach Bombendrohung: Polizei lädt zur Abstimmung ein, Oberbürgermeister informiert über Sicherheit.

Wiesn wieder geöffnet: Polizei beruhigt nach Schock-Vorfall in München

Am 1. Oktober 2025 wurde das Oktoberfest, auch Wiesn genannt, nach einer vorübergehenden Schließung wieder eröffnet. Diese Entscheidung, die um 17:30 Uhr bekannt gegeben wurde, folgte einer Abstimmung zwischen der Stadt, der Polizei und den Wiesn-Wirten. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) versicherte, dass die Wiesn nach Einschätzung der Polizei unbedenklich fortgesetzt werden könne, nachdem ein Alarm ausgelöst hatte. Die Schließung war eine Reaktion auf einen schweren Vorfall in München, bei dem es zu einem Feuer und Explosionen in einem Wohnhaus kam. Dabei wurde eine Bombendrohung gegen das Oktoberfest entdeckt, die in einem Schreiben gefunden wurde, das einem 57-jährigen Tatverdächtigen zugeordnet wurde.

Der reguläre Beginn des Oktoberfestes wäre um 10 Uhr am selben Tag gewesen. Allerdings wurde die Veranstaltung am Mittwochmorgen aufgrund der Drohungen und den damit verbundenen sicherheitstechnischen Bedenken bis in die Abendstunden geschlossen. Während des Ausnahmezustands in München waren Polizei und Hubschrauber im Einsatz, um die Situation zu überwachen und die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten. Eine Warnmeldung wurde an die Handys in München verschickt, die auf die „extreme Gefahr“ hinwies. Die Schließung der Wiesn unterbrach die Festlichkeiten für die Gäste, während Reservierungen umgebucht werden konnten, sodass die Gäste mit Buchungen unberührt blieben.

Details zum Vorfall

Ein schweres Verbrechen hatte das sicherheitstechnische Alarmieren ausgelöst. Ein 57-jähriger Deutscher hatte im Streit um mögliche Erbschaftsangelegenheiten seine 90-jährige Vater erschossen, seine 81-jährige Mutter verletzt und anschließend das Elternhaus in Brand gesteckt. Die Tochter des Tatverdächtigen, eine 21-Jährige, wurde über eine Leiter aus dem Fenster gerettet und erlitt nur leichte Verletzungen. Ihre Mutter kam ebenfalls ins Krankenhaus, während vor dem Haus die schwer verletzte Mutter des Täters aufgefunden wurde.

Zusätzlich zu diesen schockierenden Ereignissen fand die Polizei im Wohnhaus Handgranaten mit Stolperdraht. Der Tatverdächtige nahm sich später das Leben, nachdem er am Lerchenauer See mit einer Sprengvorrichtung in einem Rucksack gefunden worden war. Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) führte daraufhin einen Zugriff in die Wohnung des Täters durch, wo jedoch keine weiteren Sprengfallen entdeckt wurden. Ermittler beschreiben den Vorfall als vorsätzliche Brandstiftung, die aus einem Familienstreit resultierte.

Historischer Kontext

Dieser aktuelle Vorfall mit den Bombendrohungen gegen das Oktoberfest wirft Erinnerungen an den verheerenden Terroranschlag vom 26. September 1980 auf, der als der schlimmste in der deutschen Nachkriegsgeschichte gilt. Der Anschlag, der von Rechtsextremisten verübt wurde, forderte zahlreiche Opfer und ging mit einer Gedenkfeier in München einher, an der etwa 200 Personen, darunter Überlebende und Angehörige der Opfer, teilnahmen. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) war bei dieser Veranstaltung anwesend, um an die Geschehnisse zu erinnern und die anhaltende Bedrohung durch Rechtsextremismus zu thematisieren.

Oberbürgermeister Dieter Reiter betonte die Wichtigkeit, die Erinnerungen an das Attentat sowie die damit verbundenen Lehren in bayerischen Lehrplänen zu verankern. Eine ständige Auseinandersetzung mit der Geschichte und der gegenwärtigen Bedrohungen ist unerlässlich, um das Bewusstsein zu schärfen und den Opfern gerecht zu werden.

Diese komplexen und tragischen Ereignisse geben Anlass zur Besorgnis über die Sicherheit und den Einfluss von Extremismus in der heutigen Gesellschaft. Auch wenn das Oktoberfest nun wieder eröffnet wurde, bleibt die Anspannung präsent.

Für weitere Details und Informationen zu diesen aktuellen Ereignissen sehen Sie bitte hier: Krone, T-Online, Süddeutsche.