Ab September: Unaufgefordertes Versenden von Dickpics wird strafbar!

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Ab dem 1. September 2025 ist das unaufgeforderte Versenden von Dickpics in Österreich strafbar, um sexuelle Belästigung zu bekämpfen.

Ab dem 1. September 2025 ist das unaufgeforderte Versenden von Dickpics in Österreich strafbar, um sexuelle Belästigung zu bekämpfen.
Ab dem 1. September 2025 ist das unaufgeforderte Versenden von Dickpics in Österreich strafbar, um sexuelle Belästigung zu bekämpfen.

Ab September: Unaufgefordertes Versenden von Dickpics wird strafbar!

Ab dem 1. September 2025 wird das unaufgeforderte Versenden von sogenannten „Dickpics“ in Österreich strafbar. Dieses neue Gesetz, das im Juli 2025 beschlossen wurde, zielt darauf ab, sexueller Belästigung entgegenzuwirken und umfasst sowohl Bilder männlicher als auch weiblicher Geschlechtsorgane. Die Strafe für den Versand solcher Bilder kann bis zu sechs Monate Freiheitsstrafe oder eine Geldstrafe von bis zu 360 Tagessätzen betragen. Was als persönliches Problem beginnt, wird durch die gesetzliche Regelung nun als Straftatbestand behandelt. 5min berichtet, dass diese Regelung unabhängig von der Plattform gilt, über die die Bilder verschickt werden.

Eine aktuelle Studie zeigt alarmierende Daten: Fast jede dritte Frau in Österreich hat bereits unaufgefordert „Dickpics“ erhalten. Der Anteil ist besonders hoch bei jungen Frauen der Generation Z, wo sogar 68% diese Erfahrung gemacht haben. Die emotionalen Reaktionen auf solche Bilder variieren, 70% der befragten Frauen empfinden das ungefragte Versenden als sehr problematisch, und viele berichten von Ekel, Ärger oder Schock. Prima Magazin beschreibt, dass auch 58% der Frauen den sofortigen Ausschluss von Nutzern fordern, die intime Bilder ungefragt senden.

Gesellschaftliche Relevanz und Unterstützung für die neue Regelung

Der Nationalrat hat mit einem überwältigenden Mehrheit für das Gesetz gestimmt, das den unaufgeforderten Versand von intimen Bildern unter Strafe stellt. Justizministerin Anna Sporrer betont die Schwere digitaler sexueller Belästigung. Unterstützt wurde die Regelung von den Parteien SPÖ und ÖVP, die sich gegen die vermeintliche Rechtsfreiheit in digitalen Räumen aussprechen. Währenddessen kritisieren Freiheitliche die Regelung als übertrieben. Das Gesetz erweitert den Straftatbestand der sexuellen Belästigung und wird am 1. September 2025 in Kraft treten. Parlament.gv.at hebt zudem hervor, dass dieses Gesetz Teil eines umfassenderen politischen Engagements zum Schutz vor sexueller Belästigung ist.

Die Gesellschaft zeigt zunehmend sensibel auf das Thema digitale Belästigung. Laut der Studie haben 67% der Frauen, die Dickpics erhielten, den Absender blockiert, während rund 40% die Nachricht oder das Profil gemeldet haben. Viele Frauen ergreifen aktiv Maßnahmen, um sich zu schützen: 51% nutzen die Blockier- und Meldefunktionen auf den Plattformen. Ältere Nutzerinnen neigen dazu, unangenehme Inhalte unbeantwortet zu löschen, während jüngere Frauen oft auf digitale Gegenmaßnahmen setzen.

Insgesamt zeigt sich, dass das unaufgeforderte Versenden sexueller Bilder nicht nur ein individuelles Problem, sondern ein weit verbreitetes gesellschaftliches Thema ist, das umso dringlicher reguliert werden muss. Die Aussicht auf ein geändertes rechtliches Umfeld könnte durchaus eine wichtige Wende im Umgang mit digitaler Belästigung darstellen. Mit dem neuen Gesetz wird Österreich einen entscheidenden Schritt in Richtung Schutz der persönlichen Intimsphäre in der digitalen Welt gehen.