Die Welt kann hart und ungerecht sein, besonders für Menschen auf der Flucht vor Krieg und Terror. Das Schicksal von Fatima Rahimi, einer jungen 20-jährigen afghanischen Geflüchteten, steht stellvertretend für viele. Vor drei Jahren rissen die Taliban die Macht in Afghanistan an sich, und die Rechte von Frauen und Mädchen schrumpften auf ein Minimum zusammen. Fatimas Geschichte, die im «Beobachter» thematisiert wurde, gibt einen Einblick in den Kampf und die Hoffnung dieser Menschen.
Fatima, die eigentlich anders heißt, floh vor über zwei Jahren in die Schweiz, um der drohenden Gefahr zu entkommen. Dort wurde sie als Flüchtling anerkannt und fand in einer Wohngemeinschaft im Zürcher Tösstal ein neues Zuhause. Doch das Leben in der vermeintlichen Ruhe ist nicht einfach. Mit einem monatlichen Sozialhilfe-Budget von 1800 Franken versucht Fatima, ihre täglichen Ausgaben zu bestreiten. Davon gehen allein 775 Franken für die Miete ihres Zimmers drauf. Die Strom- und Serafe-Gebühren teilt sie sich mit ihrem Mitbewohner. Trotz allem hat die junge Frau Hoffnung: Sie besucht die Sekundarschule für Erwachsene in Zürich und träumt davon, eine Ausbildung als Pharma- oder Dentalassistentin zu beginnen.
Fatimas Alltagskampf
Ihre Geschichte offenbart sowohl die Unterstützung als auch die Herausforderungen, die mit dem Leben eines Geflüchteten verbunden sind. Fatima erhält für den Schulbesuch 170 Franken monatlich für den öffentlichen Nahverkehr sowie einen Integrationszuschuss von 150 Franken. Doch die finanzielle Unterstützung ist mit Einschränkungen verbunden. Die Gesundheitskosten, obwohl zum Teil übernommen, bedrohen ihr ohnehin knappes Budget. Zusätzliche Ausgaben, wie die Zahnkorrektur, kann sie sich nicht leisten. Selbst für einen kurzen Anruf nach Afghanistan, um ihre Freundinnen zu kontaktieren, muss sie beinah zehn Franken aufbringen.
Das soziale Netzwerk spielt in ihrer neuen Heimat eine entscheidende Rolle. Mit zwei Freundinnen, die sie im Asylzentrum kennenlernte, teilt sie nicht nur die Küche, sondern auch die Lebensfreude. Gemeinsam meistern sie den Alltag, finden Zeit fürs Fitness oder kochen zusammen - das ist ihr kleiner Luxus, den sie sich leisten kann.
Träume für die Zukunft
Fatimas Geschichte erzählt nicht nur von Überlebensmut und dem Streben nach Integration, sondern auch von Träumen. Sie möchte Geld sparen, um ihren Führerschein zu machen und eines Tages in eine eigene Wohnung zu ziehen. Doch solange diese Ziele noch in der Ferne liegen, muss Fatima weiterhin ihre Ausgaben genau im Blick behalten.
Während das soziale Netz in der Schweiz ihr einen gewissen Schutz bietet, bleibt die Herausforderung, mit den vorhandenen Mitteln zurechtzukommen. Doch sie bleibt unermüdlich, den Horizont der Möglichkeiten im Blick. Das zeigt, wie bedeutsam es ist, Geflüchteten Perspektiven und Unterstützung zu bieten, damit sie sich ein neues Leben aufbauen können. So hart das Leben auch sein mag, der Wille vorwärtszukommen ist unzerstörbar, wie Fatimas Geschichte anschaulich beweist – auch wenn andere Plattformen derzeit Einschränkungen erleben.
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