Der französische Filmemacher Jacques Audiard wurde am Freitagabend in Paris mit dem César für die beste Regie ausgezeichnet. Diese Ehrung erhielt er für seinen renommierten Musical-Thriller "Emilia Pérez", der in insgesamt 13 Kategorien für den Oscar nominiert ist. Das Werk erzählt die packende Geschichte eines mexikanischen Drogenbarons, der einen radikalen Lebenswandel als Frau anstrebt. In Paris räumte der Film am Abend insgesamt sieben Auszeichnungen ab, darunter die für den besten Film, ein deutlicher Hinweis auf seinen internationalen Erfolg. Die César-Verleihung wird als das französische Pendant zu den Oscars betrachtet und wurde seit 1976 verliehen, wobei dieses Jahr die berühmte Schauspielerin Catherine Deneuve als Präsidentin der Zeremonie auftrat, wie stern.de berichtete.
Allerdings wird den Chancen des Films bei den bevorstehenden Oscars, die am 2. März in Los Angeles verliehen werden, durch Kontroversen um seine Hauptdarstellerin Karla Sofia Gascón ein dunkler Schatten casten. Gascón sieht sich seit Anfang Februar mit Rassismus-Vorwürfen konfrontiert, nachdem frühere online geäußerte Ansichten von ihr öffentlich wurden. In diesen Äußerungen bezeichnete sie unter anderem den Islam als "Infektionsherd für die Menschheit" und äußerte sich abwertend über die antirassistische Bewegung im Nachgang des Todes des afroamerikanischen Bürgers George Floyd durch Polizeigewalt. Diese Enthüllungen könnten den Erfolg des Films, der bereits in der Kritik für seine Themen und Darstellungen steht, erheblich schmälern, wie vienna.at berichtete.
Die Situation stellt eine interessante Wendung für Audiards Festival- und Filmfestival-Hoffnungen dar, und die Filmwelt beobachtet gespannt, wie sich die Ereignisse um "Emilia Pérez" weiterentwickeln werden. Die bevorstehenden Oscar-Verleihungen werden nun noch aufmerksamer verfolgt, nicht zuletzt wegen der jüngsten Entwicklungen rund um die Hauptdarstellerin und die kritische Rezeption des Films in der Öffentlichkeit.
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