
Ein Schock für die anglikanische Gemeinschaft! Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, hat am Dienstag seinen Rücktritt bekannt gegeben, nur fünf Tage nach der Veröffentlichung des verheerenden Makin-Berichts. Dieser Bericht kritisierte Welby scharf für seine Untätigkeit in Bezug auf die schrecklichen Missbrauchsvorwürfe gegen den verstorbenen John Smyth, einen ehemaligen Freiwilligen der Church of England, der in den 1970er und 1980er Jahren unvorstellbare Gräueltaten an Jugendlichen begangen haben soll.
Welby, 68, äußerte in seiner Rücktrittserklärung tiefes Bedauern und übernahm sowohl persönliche als auch institutionelle Verantwortung für die "abscheulichen Missbräuche", die Smyth begangen hat. "Die letzten Tage haben mein lang gehegtes und tiefes Schamgefühl über die historischen Versäumnisse im Kinderschutz der Church of England erneuert", sagte er. Der Makin-Bericht deckte auf, dass Smyth über 40 Jahre hinweg mindestens 115 Kinder und junge Männer in England, Simbabwe und Südafrika brutal misshandelt hat. Die Berichte über seine Taten sind erschütternd: Er soll seine Opfer mit bis zu 800 Hieben mit einem Stock geschlagen und ihnen Windeln gegeben haben, um das Blut aufzufangen.
Wer war John Smyth?
John Smyth, ein kanadisch geborener britischer Anwalt, war eine zentrale Figur in der Iwerne Trust, die christliche Sommerlager in England und Wales organisierte. Trotz der frühen Berichte über seine Misshandlungen wurde der Fall nie der Polizei gemeldet. Stattdessen floh Smyth nach Simbabwe, wo er ähnliche Camps leitete, bevor er nach Südafrika zog. Erst 2013, als ein Opfer die Church of England informierte, wurden die Vorwürfe ernsthaft untersucht, doch Welby und die Kirche hatten zuvor keine Maßnahmen ergriffen.
Die Church of England steht nun vor einer entscheidenden Wende. Wer wird Welbys Nachfolger? Die Crown Nominations Commission wird die Suche leiten, und einige Namen stehen bereits im Raum. Stephen Cottrell, der Erzbischof von York, und Sarah Mullally, die Bischöfin von London, könnten potenzielle Nachfolger sein. Die Kirche sieht sich auch weiterhin mit der dunklen Geschichte des Missbrauchs konfrontiert, die durch einen Bericht von 2022 über sexuellen Missbrauch in der Church of England ans Licht kam. Die Zeit wird zeigen, wie sich die anglikanische Gemeinschaft von diesem Skandal erholen kann.
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