Ryanair zieht weitere Flugzeuge aus Wien ab – Regierung unter Druck!
Ryanair reduziert Flugangebot in Wien: Zwei Maschinen abgezogen wegen hoher Gebühren. Auswirkungen auf 100 Mitarbeiter und Streckenausfälle.

Ryanair zieht weitere Flugzeuge aus Wien ab – Regierung unter Druck!
Ryanair plant, sein Flugangebot von Wien weiter zu verringern. Für den Sommer 2026 sollen zwei weitere Flugzeuge aus der österreichischen Hauptstadt abgezogen werden. Dies wurde in einer aktuellen Pressemitteilung des Unternehmens bekannt gegeben. Die Entscheidung sei aufgrund der hohen Gebühren in Österreich und der immens belastenden Luftverkehrssteuer gefallen. Diese beträgt 12 Euro pro Passagier und zählt zu den höchsten in Europa. Laut einem Bericht von vienna.at wird dieser Rückzug voraussichtlich einen Verlust von 200 Millionen Dollar (172 Millionen Euro) für Ryanair bedeuten.
Bereits im September 2025 hatte die Airline einen Wachstumsplan vorgestellt, der darauf abzielte, das Verkehrsaufkommen in Österreich auf 12 Millionen Passagiere pro Jahr zu steigern. Teil dieses Plans war die Stationierung von zehn neuen Boeing 8-200 Maschinen bis 2030. Bislang hat die österreichische Regierung jedoch nicht auf diesen Wachstumsplan reagiert, was Ryanair-CEO Michael O’Leary veranlasst, Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) zu drängen, um weitere Streichungen und steigende Flugpreise zu vermeiden.
Aktuelle Veränderungen und Auswirkungen
Wegen der hohen Luftverkehrssteuer hat Ryanair bereits drei Maschinen für den Winter 2025 abgezogen und drei Strecken, darunter Billund, Santander und Tallinn, eingestellt. Insgesamt betreibt die Fluggesellschaft in Wien nun noch 16 der ursprünglich 19 stationierten Flugzeuge, was auch etwa 100 Mitarbeiter betrifft. O’Leary schließt zwar einen kompletten Rückzug aus, lässt aber die Möglichkeit offen, im nächsten Sommer weitere Maschinen abzuziehen, sollten sich die steuerlichen und gebührenmäßigen Bedingungen nicht ändern.
In Reaktion auf die Situation haben auch andere Billigfluglinien wie Wizz Air und easyJet ihre Basen in Wien geschlossen. Wizz Air hatte zuvor angekündigt, alle fünf Flieger abzuziehen, weil gestiegene Flughafenentgelte und Überhöhte Steuern sowie Bodenabfertigungskosten dies erforderlich machten. Beide Fluggesellschaften kamen 2018 nach Wien, um die durch die Insolvenz von Niki hinterlassene Marktlücke zu füllen. Ryanair hatte zudem die Laudamotion, die von Niki Lauda gegründet wurde, übernommen.
Reaktionen aus der Branche
Der Flughafen Wien selbst fordert die Abschaffung der Flugticketabgabe, die ein Drittel der Kosten pro Passagier ausmacht. Dies könnte nach Ansicht des Flughafens negative Folgen für die Passagierentwicklung im Jahr 2026 haben. Auch AUA-Chefin Annette Mann sieht Handlungsbedarf bezüglich der Kosten in Wien. AUA plant, ihr Angebot um zwei Kurzstrecken-Flugzeuge zu erhöhen. In der Luftfahrtindustrie besteht Einigkeit darüber, dass ohne eine Anpassung der Gebühren und Steuern das Wachstum des Flugverkehrs in Österreich gefährdet ist.
Zusätzlich wird ab dem 28. November eine erweiterte Verbindung zwischen St. Gallen-Altenrhein und Wien angeboten, was einen positiven Akzent in der aktuellen Situation markiert. Während Fluggesellschaften die Herausforderung der hohen Kosten angehen, bleibt abzuwarten, wie sich die Marktsituation in der österreichischen Luftfahrt entwickeln wird.