In Busan, Südkorea, endete heute die fünfte Verhandlungsrunde zu einem verbindlichen UNO-Plastikabkommen ohne Einigung. Dies war eine entscheidende Gelegenheit, die über 170 teilnehmenden Staaten nutzen wollten, um Maßnahmen gegen die globale Plastikverschmutzung zu ergreifen. Die Vereinbarungen waren als finale Lösungen gedacht, doch aufgrund von Differenzen wird die Debatte nun im kommenden Jahr fortgesetzt. Die Hauptstreitfrage dreht sich um die Einführung einer Obergrenze für die Plastikproduktion, die von einer breit gefächerten Koalition von über 100 Ländern, einschließlich Mexiko, Panama, Ruanda und der Europäischen Union, gefordert wird.
Im Gegensatz dazu hatten Ölstaaten wie Saudi-Arabien und Russland vehement abgelehnt, solche Produktionsgrenzen zu akzeptieren. Sie plädierten stattdessen dafür, das Abkommen auf effiziente Abfallwirtschaft zu fokussieren. Juan Carlos Monterrey Gómez, ein Delegierter aus Panama, äußerte sich nach den Verhandlungen emotional: "Wir haben nicht das erreicht, wofür wir gekommen sind." Dies wurde mit anhaltendem Applaus begleitet, und er betonte, dass das Zögern "Tod bedeutet, während Handeln Überleben bedeutet". Fast 200 UNO-Staaten hatten sich bereits im März 2022 darauf geeinigt, bis Ende 2024 zu einem gemeinsamen Beschluss zu gelangen, um die jährliche Plastikmüllproduktion von weltweit rund 400 Millionen Tonnen zu reduzieren.
Ausblick auf die künftigen Verhandlungen
Die aktuellen Entwicklungen zeigen, wie schwierig es ist, in dieser enormen Herausforderung einheitliche Lösungen zu finden. Während die Zeit drängt, um die verheerenden Folgen der Plastikverschmutzung zu bekämpfen, könnte die fortgesetzte Diskussion im nächsten Jahr entscheidend für die Zukunft der globalen Plastikpolitik sein. Das Ziel, verbindliche Maßnahmen zur Plastikeindämmung zu beschließen, bleibt trotz der Rückschläge auf der Agenda, da die Vorbereitungen für das Abkommen seit fast einem Jahrzehnt laufen. Die internationale Gemeinschaft steht somit vor der Herausforderung, einen Weg zu finden, um die unterschiedlichen Interessen der Staaten in Einklang zu bringen und effektive Maßnahmen zur Verringerung des Plastikmülls zu ergreifen.
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