In der syrischen Großstadt Aleppo hat sich die Lage dramatisch verschärft: Islamistische Rebellen unter der Führung der Haiat Tahrir al-Scham (HTS) haben in einer Blitzoffensive die Kontrolle über große Teile der Stadt übernommen. Wie die Krone berichtet, ist dies die heftigste Phase des Bürgerkriegs seit Jahren, und die syrischen Regierungstruppen unter Präsident Bashar al-Assad mussten sich angesichts dieser Offensive zurückziehen. Die Rebellen, die mit schweren Waffen und Drohnen vorstoßen, nutzen die momentane Schwäche der Assad-Regierung und ihrer Hauptunterstützer Russland und Iran aus, welche aufgrund anderer militärischer Engagements in der Ukraine und im Libanon geschwächt sind.
Die Meldungen über die aktuellen Übergriffe sind alarmierend: Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte sind bereits über 400 Personen bei den Kämpfen ums Leben gekommen. Die Offensive hat dazu geführt, dass eine große Zahl von Kurden und Zivilisten evakuiert werden muss, um sie vor den Kämpfen zu schützen. Wie Watson berichtet, sind etwa 200.000 syrische Kurden von pro-türkischen Gruppen belagert, während die kurdischen Militärführungen koordiniert werden, um die Sicherheit ihrer Zivilbevölkerung zu gewährleisten.
Die militärische Lage
Die HTS, die aus der während des Bürgerkriegs entstandenen Nusra-Front hervorgegangen ist, hat sich zur Hauptkraft im Nordwesten Syriens entwickelt. Gerüchte über die Unterstützung durch „Tausende ausländische Terroristen“ unterstreichen, dass die Rebellen nicht nur lokal, sondern auch international agieren. In einem strategischen Rückzug kündigte Assad bereits eine Gegenoffensive an, gestützt durch seine verbliebenen Verbündeten. Experten warnen jedoch vor einer weiteren Eskalation: „Das wird jetzt sehr viele Menschenleben wieder kosten“, so der Nahost-Experte Daniel Gerlach.
Die Situation bleibt angespannt und es bleibt abzuwarten, wie die internationale Gemeinschaft und insbesondere Russland und Iran auf die recenten Entwicklungen reagieren werden. Die Entscheidung von Moskau, erstmals seit 2016 wieder Luftangriffe auf Aleppo durchzuführen, könnte entscheidend sein, um Assad eine Rückeroberung zu ermöglichen. Doch das militärische Gleichgewicht scheint fragil, und die Rebellen haben eindrucksvoll gezeigt, dass sie trotz der Herausforderungen in der Lage sind, bedeutende Erfolge zu erzielen.
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