Kärnten blickt zurück: Erfolgreiches Erinnerungsjahr 2025 gefeiert!
Kärnten feiert 2025 ein Erinnerungsjahr mit Podiumsdiskussionen und kulturellen Projekten zur Aufarbeitung geschichtlicher Ereignisse.

Kärnten blickt zurück: Erfolgreiches Erinnerungsjahr 2025 gefeiert!
Im Jahr 2025 widmet sich Kärnten dem Thema der Erinnerungskultur und deren Bedeutung für die Gesellschaft. Anlässlich des 80. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs, des 70. Jahrestags des Staatsvertrags und des 30. Jahrestags des EU-Beitritts hat das Land das Jahr als „Kärntner Jahr der Erinnerungskultur“ ausgerufen. In diesem Rahmen fand am 25. Oktober 2025 eine Podiumsdiskussion im kärnten.museum statt, in der sich Experten mit der Frage beschäftigten, was nach diesem besonderen Jahr kommen könnte. Landeshauptmann Peter Kaiser bezeichnete das Erinnerungsjahr als großen Erfolg und hob die Notwendigkeit von Bewusstseinsarbeit hervor. Dabei erklärte er, dass das Gedenken dazu dienen soll, bewusstes Erinnern zu schaffen, aus dem Verstehen erwachsen kann. Dieser Ansatz wird als essenziell für die Entwicklung einer lebendigen Demokratie angesehen.
Die Veranstaltung war Teil der internationalen Tagung „Zum Umgang mit Geschichte nach 1945“, die im Rahmen einer Kooperation zwischen der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und dem kärnten.museum stattfand. Wolfgang Muchitsch, der Direktor des kärnten.museum, betonte, dass Museen politische Orte seien, die die Grundwerte der Gesellschaft, Demokratie und Freiheit thematisieren. Kärntens Kulturpolitik zeigt sich offen und unterstützend gegenüber der Erinnerungsarbeit, wobei das Ziel darin besteht, Lücken in der Darstellung der Geschichte zu schließen, insbesondere in Bezug auf die slowenische Volksgruppe.
Künstlerische Reflexion und öffentliche Diskussion
Im Jahr 2025 wurden Künstlerinnen und Künstler aus Slowenien und Österreich eingeladen, um über die politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen in Europa zu reflektieren. Die Ergebnisse dieser künstlerischen Arbeiten sollen in Ausstellungen, Lesungen und Vorträgen in Klagenfurt und Ptuj präsentiert werden. Der Zeitraum für diese Veranstaltungen erstreckt sich von April bis Juni 2025, wobei die Eröffnung der Ausstellung am 2. April 2025 in der Alpen-Adria Galerie stattfinden wird.
Die transdisziplinäre Arbeitsgruppe, geleitet von Nadja Danglmaier vom Institut für Erziehungswissenschaft, hat zu einem partizipativen Prozess geführt, der die Bevölkerung in die konzeptionelle Erarbeitung des Projekts einbezog. Klaus Schönberger vom Institut für Kulturanalyse merkte an, dass die Vielzahl der Veranstaltungen nicht nur auf Klagenfurt und Villach beschränkt war. Besonders hervorzuheben sind die Events am Peršmanhof, die als erfolgreicher Versuch gewertet wurden, um diesen historischen Ort und seine Bedeutung ins Licht zu rücken.
Erinnerungskultur im Kontext
Die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Zweiten Weltkriegs und der NS-Zeit ist nicht nur ein lokales, sondern ein internationales Thema. Der Übergang von einer Kriegsgesellschaft zu einer Friedensgesellschaft erfordert eine kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Öffentliche Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg prägen nationale Identitäten erheblich. Während die Werkschriften in verschiedenen Ländern unterschiedliche Perspektiven auf den Krieg und den Umgang mit der Kriegsgeschichte beinhalten, wird in Kärnten und darüber hinaus verstärkt der Holocaust und das Schicksal der Opfer thematisiert. Es besteht ein wachsendes Bewusstsein, dass das Erinnern nicht nur die Pflicht der Gegenwart ist, sondern auch eine Brücke zwischen den Generationen schlägt.
In den letzten Jahrzehnten kam es zu einem Wandel in der Erinnerungskultur, hin zu differenzierteren Betrachtungen, insbesondere im Westen. Diese Vielfalt der Erinnerung kann sicherlich dazu beitragen, dass zukünftige Generationen aus der Geschichte lernen und damit die Grundsteine für eine friedliche sowie demokratische Gesellschaft legen. Auch in Kärnten ist das Bestreben zu spüren, die verschiedenen Stimmen und Perspektiven in den Diskurs über Vergangenheit und Gegenwart einzubeziehen. Die Fortsetzung dieser Arbeit, so wurde einstimmig in der Diskussion festgestellt, ist von größter Wichtigkeit.