Sicherheitsgarantien für die Ukraine: Risiken und Herausforderungen

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Sicherheitsgarantien für die Ukraine werden zu einem zentralen Thema in den Friedensverhandlungen. Doch welche Herausforderungen und Gefahren ergeben sich aus neuen Verpflichtungen? Erfahren Sie mehr.

Sicherheitsgarantien für die Ukraine werden zu einem zentralen Thema in den Friedensverhandlungen. Doch welche Herausforderungen und Gefahren ergeben sich aus neuen Verpflichtungen? Erfahren Sie mehr.
Sicherheitsgarantien für die Ukraine werden zu einem zentralen Thema in den Friedensverhandlungen. Doch welche Herausforderungen und Gefahren ergeben sich aus neuen Verpflichtungen? Erfahren Sie mehr.

Sicherheitsgarantien für die Ukraine: Risiken und Herausforderungen

Die Sicherheitsgarantien sind zu einem zentralen Thema in den Diskussionen über einen Friedensvertrag für die Ukraine geworden. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte am Montag im Weißen Haus, dass sie die „Schlüsselproblematik, einen Ausgangspunkt zur Beendigung des Krieges“ darstellen.

Sicherheit als Schlüssel zu einer Friedenslösung

Selenskyj ist sich bewusst, dass Russlands überlegene Zahlen und Waffensysteme letztlich die ukrainische Widerstandskraft zermürben werden. Daher hat er schon lange betont, dass jede Vereinbarung Konkretes beinhalten muss, um sicherzustellen, dass die USA und Europa die Russen daran hindern, ihren Angriff in ein oder zwei Jahren wieder aufzunehmen.

Was könnten Sicherheitsgarantien beinhalten?

Zunächst einmal handelt es sich um ein unerschlossenes Territorium: Die „Koalition der Willigen“, eine Gruppe von wichtigen ukrainischen Verbündeten, arbeitet noch daran, welche realistischen Angebote sie machen kann. Der Zweck ist klar: die Russen von Angriffen auf die Ukraine in den kommenden Jahren abzuschrecken. Die genaue Ausgestaltung der Garantien ist jedoch weniger deutlich, da voraussichtlich auch Truppen vor Ort stationiert werden und die Ukraine von See und Luft unterstützt wird. Zudem wird es Hilfe beim Wiederaufbau der ukrainischen Streitkräfte geben, die mittlerweile nach über drei Jahren Krieg erschöpft sind.

Internationale Unterstützung und Militärpräsenz

Selenskyj hat argumentiert, dass eine starke ukrainische Armee in sich selbst eine Sicherheitsgarantie darstellt. Der französische Präsident Emmanuel Macron betonte die Verbündetenunterstützung für „eine robuste ukrainische Armee, die jeglichem Angriff standhalten und ihn abschrecken kann, ohne Einschränkungen bei Anzahl, Fähigkeiten oder Waffen.“ Anfang dieses Jahres entstanden von Großbritannien und Frankreich auch Ideen zu einer multinationalen Streitmacht, die nach einem Waffenstillstand zur Abschreckung russischer Aggressionen eingesetzt werden könnte.

Ursprünglich war die Rede von einem Kontingent von etwa 30.000 Soldaten, das in der Ukraine stationiert werden sollte. Mittlerweile wird diskutiert, eine kleinere Abschreckungstruppe vor Ort zu haben und mehr auf ein „Sicherheitsdach“ durch die Verbündeten zu setzen, das Seestreitkräfte, Luftunterstützung und Ausbildungsmaßnahmen umfasst. Rund 30 Länder haben sich der Koalition angeschlossen, doch was jedes Land bereit ist, beizutragen, ist unklar.

Die Rolle der USA in den Verhandlungen

Die Rolle der USA dabei ist das große Thema. In den letzten Tagen hat US-Präsident Donald Trump begonnen, die Idee einer amerikanischen Beteiligung an Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu unterstützen. Bisher war die Haltung seiner Administration, dass es die Verantwortung der Europäer sei. Trump war jedoch bei den Gesprächen im Weißen Haus vage bezüglich der Art des Engagements und schlug vor, dass die Garantien „von verschiedenen europäischen Ländern unter Koordination mit den Vereinigten Staaten bereitgestellt werden“. Dennoch wies er am Dienstag die Möglichkeit einer US-Truppenstationierung in der Ukraine zurück.

Russische Reaktionen und internationale Diplomatie

Russland hat bereits am Montag erneut klargestellt, dass es keine Truppen von NATO-Ländern auf ukrainischem Boden dulden wird. Sprecherin des Außenministeriums, Maria Zakharova, wies „jedes Szenario zurück, das das Auftreten von Militärkontingenten mit Beteiligung von NATO-Ländern in der Ukraine vorsieht.“ Zudem fordert Moskau Sicherheitsgarantien, die auch die Anzahl und die Kapazitäten der ukrainischen Streitkräfte betreffen.

Alternative Lösungen für Sicherheitsgarantien

Es gibt derzeit Diskussionen über die Möglichkeit, Teile der Sicherheitsgarantie in Form von Luftschutz für die Ukraine anzubieten, ähnlich den Flugverbotzonen über dem Irak in den 1990er Jahren. Ein größerer Luftmacht könnte theoretisch in Polen und Rumänien stationiert werden, um Aufklärungs- und Überwachungsdienste zu gewährleisten.

In der Tat wird ein starkes Engagement benötigt, um den Ukrainern zu signalisieren, dass ihre Sicherheit ernst genommen wird. Angesichts der geopolitischen Spannungen bleibt abzuwarten, ob es den Akteuren gelingen wird, einen tragfähigen Plan für nachhaltige Sicherheitsgarantien zu entwickeln, der sowohl den Errungenschaften des Krieges Rechnung trägt als auch der transatlantischen Allianz weiteren Schaden erspart.