Mogelpackungen im Supermarkt: Verbraucher fordern klare Kennzeichnung!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am
Impressum · Kontakt · Redaktionskodex

Am 3. September 2025 startet die Abstimmung zur „Konsum-Ente 2025“, wo Verbraucher irreführende Lebensmittelprodukte wählen können.

Am 3. September 2025 startet die Abstimmung zur „Konsum-Ente 2025“, wo Verbraucher irreführende Lebensmittelprodukte wählen können.
Am 3. September 2025 startet die Abstimmung zur „Konsum-Ente 2025“, wo Verbraucher irreführende Lebensmittelprodukte wählen können.

Mogelpackungen im Supermarkt: Verbraucher fordern klare Kennzeichnung!

Die Abstimmung für die „Konsum-Ente 2025“ hat begonnen. Die Wahl zur Mogelpackung wird vom Verbraucherkultur-Institut (VKI) organisiert und läuft vom 3. September bis 5. Oktober 2025. Der Aufruf zur Teilnahme wird auf der Plattform www.vki.at/ente2025 verbreitet. Seit fünfzehn Jahren ermöglicht die Seite www.konsument.at/lebensmittel-check, Hinweise zu Unstimmigkeiten bei Lebensmitteln zu sammeln. Fachleute des VKI überprüfen diese Meldungen und veröffentlichen die Ergebnisse, die der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Insgesamt wurden im Rahmen dieser Initiative bereits 1.430 „Lebensmittel-Checks“ durchgeführt. Für das Jahr 2023 wurden fünf besondere Produkte nominiert, darunter die Asia Green Garden Mie Nudeln, die mit Weizenmehl aus Australien hergestellt wurden, während die Produktion in China stattfand. Das Billa Vitamin Water Himbeere bringt es auf etwa sieben Würfelzucker pro 0,5-Liter-Flasche und der Eskimo Magnum verzeichnete eine Verkleinerung der Portionsgröße um zehn Milliliter bei gleichzeitigem Preisanstieg von bis zu 14 Prozent. Für den Mars Protein-Riegel, der 18 Gramm Zucker und 190 Kilokalorien enthält, zahlen die Verbraucher:innen inzwischen 80 Prozent mehr als für das Original. Zu guter Letzt enthält die NÖM Cremix Pistazie pro Becher nur zwei Pistazien und zusätzlich Farbstoffe sowie Aromen für die Farbe und den Geschmack.

Mogelpackungen als wiederkehrendes Problem

Die Diskussion über Mogelpackungen ist alles andere als neu. Laut der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) nehmen solche Fälle im Supermarkt zu. Oft werden Füllmengen reduziert, während die Preise gleich bleiben. Ein klassisches Beispiel ist die Reduzierung von Streichfett von 500 Gramm auf 400 Gramm, während die Verbraucher:innen weiterhin den gleichen Preis bezahlen müssen. Verbraucher:innen erkennen diese versteckten Preiserhöhungen häufig nicht sofort, obwohl sie massiv zunehmen.

Um diesem Problem entgegenzuwirken, fordern Verbraucherzentralen in Deutschland eine Regulierung von Mogelpackungen. Ramona Pop von vzbv setzt sich dafür ein, dass alle Produkte mit veränderter Zusammensetzung oder reduzierter Füllmenge deutlich gekennzeichnet werden. Zum Vergleich wurden in der Verbraucherzentrale Hamburg im Jahr 2023 über 100 Mogelpackungen dokumentiert; die höchste Zahl seit Jahren. Für 2024 werden weitere hohe Beschwerdezahlen erwartet.

Tricks der Hersteller und gesetzliche Maßnahmen

Die Methoden, die von Lebensmittelherstellern verwendet werden, um Mogelpackungen zu verschleiern, sind zahlreich. Hersteller nutzen Techniken wie doppelte Böden oder große Kartonagen, um den Anschein größerer Füllmengen zu erwecken. Die Einführung strenger gesetzlicher Regeln könnte die Größe überdimensionierter Verpackungen um bis zu 27 Prozent reduzieren und somit entscheidend zur Müllvermeidung beitragen. Schätzungen zufolge könnten in Deutschland jährlich bis zu 1,4 Millionen Mülltonnen eingespart werden, wenn Hersteller dazu gezwungen werden, effizienter zu verpacken.

Das Mess- und Eichgesetz verbietet es, Produkte mit unverhältnismäßig viel Luft zu verkaufen, jedoch fehlen bislang klare Bestimmungen, die festlegen, ab wann ein Produkt als Mogelpackung gilt. Der vzbv schlägt daher vor, dass Hersteller verpflichtet werden sollten, Warnhinweise anzubringen, wenn der Preis gleich bleibt oder steigt, während der Inhalt sinkt. In Ländern wie Frankreich und Ungarn sind bereits Regelungen zur Kennzeichnung von Mogelpackungen in Kraft, die als Vorbild für andere Länder dienen könnten.

Die Problematik der Mogelpackungen betrifft nicht nur Lebensmittel, sondern erstreckt sich auch auf Kosmetika, Nahrungsergänzungsmittel und Haushaltsreiniger. Angesichts der zunehmenden Verbraucherbeschwerden und der damit verbundenen Berichterstattung durch Stiftung Warentest und andere Organisationen wird es dringend Zeit für nachhaltige gesetzliche Maßnahmen.