EU-Warnung: Italien versäumt Kampf gegen die gefährliche Feuerameise!

EU-Warnung: Italien versäumt Kampf gegen die gefährliche Feuerameise!
Sizilien, Italien - Die Rote Feuerameise (Solenopsis invicta) steht im Mittelpunkt eines Konflikts zwischen der Europäischen Kommission und Italien. Laut einem Bericht der Krone wird Italien vorgeworfen, unzureichende Maßnahmen zur Bekämpfung dieser invasiven Art zu ergreifen. Die Kommission kritisiert, dass das Land versäumt hat, die Einschleppung und Ausbreitung der Ameise zu verhindern und rechtzeitig zu melden. Die Rote Feuerameise gilt als eine der fünf Hauptursachen für den Verlust der biologischen Vielfalt, sowohl in Europa als auch weltweit.
Im vergangenen Jahr wurden auf Sizilien Dutzende Nester der Roten Feuerameise entdeckt. Die Anwesenheit dieser Art wirft ernsthafte Bedenken auf, da befürchtet wird, dass sie sich, begünstigt durch den Klimawandel, schnell in anderen europäischen Ländern ausbreiten könnte, insbesondere in Städten im Mittelmeerraum sowie großen Häfen wie Amsterdam und London. Die EU-Verordnung zielt darauf ab, die negativen Auswirkungen invasiver Arten auf Biodiversität, Ökosysteme, menschliche Gesundheit und wirtschaftliche Stabilität zu minimieren.
Versäumnisse Italiens
Italien wurde bereits im November 2024 von der EU-Kommission zur Rechenschaft gezogen. Das Land hat die frühe Erkennung der Roten Feuerameise nicht rechtzeitig weitergegeben und es versäumt, innerhalb von drei Monaten nach der Meldung Bekämpfungsmaßnahmen zu ergreifen. Insbesondere wurde kein effektives Überwachungssystem für invasive Arten implementiert. Da Italien auf mehrere Punkte im Aufforderungsschreiben nicht reagiert hat, plant die EU-Kommission, eine mit Gründen versehene Stellungnahme zu übermitteln. Italien hat nun zwei Monate Zeit, um zu reagieren, andernfalls könnte der Fall an den Gerichtshof der Europäischen Union verwiesen werden.
Die Rote Feuerameise stammt ursprünglich aus Südamerika und wurde in den USA bereits ab den 1930er-Jahren eingeschleppt. Dort hat sie stark zur Reduzierung heimischer Ameisenbestände beigetragen und erhebliche Ernteschäden verursacht. Durch den globalen Handel und Tourismus breitete sich die Art auch auf andere Kontinente wie Japan, China, Australien und Neuseeland aus, was die Problematik der biologischen Invasionen verstärkt.
Auswirkungen invasiver Arten
Insgesamt sind in Europa über 10.000 gebietsfremde Arten bekannt, von denen mindestens 15 % als invasiv gelten. Das führt zu erheblichen negativen Auswirkungen auf die Umwelt und die Wirtschaft. Laut einem Bericht der EEA sind biologische Invasionen eine der bedeutendsten Ursachen für den Verlust der Biodiversität, zusammen mit Lebensraumverlust und Klimawandel. Beispielsweise sind 110 der in Europa als „vom Aussterben bedroht“ klassifizierten 395 Arten durch gebietsfremde Arten gefährdet.
Invasive Arten bringen nicht nur Konkurrenz um Ressourcen mit sich, sondern sie verursachen auch Gesundheitsrisiken durch die Übertragung von Krankheitserregern. So wurde die heimische Krebsart durch die Krebspest, die von amerikanischen Flusskrebsen übertragen wird, erheblich dezimiert. Auch der asiatische Tigermoskito, der Krankheiten wie Gelbfieber überträgt, hat bereits in Südeuropa Fuß gefasst und könnte sich durch den Klimawandel in nördliche Regionen ausbreiten.
Die wirtschaftlichen Schäden, die durch invasive Arten verursacht werden, belaufen sich laut Schätzungen auf mindestens 12 Milliarden Euro jährlich. Die dringende Notwendigkeit einer koordinierten Bekämpfung dieser Arten wird immer deutlicher, um die biologische Vielfalt und die Ökosysteme zu erhalten.
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Ort | Sizilien, Italien |
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