Dialog statt Spaltung: Europa-Forum Wachau diskutiert Erinnerungskultur
Am 12.06.2025 diskutieren Experten im Donausalon des Europa-Forums Wachau über Erinnerungskultur und gesellschaftliche Dialoge.

Dialog statt Spaltung: Europa-Forum Wachau diskutiert Erinnerungskultur
Am 12. Juni 2025 fand im Rahmen des 29. Europa-Forums Wachau der Donausalon statt. Die Veranstaltung mit dem Titel „Facing Polarization – Embracing Dialogue“ wurde von der Arbeitsgemeinschaft der Donauraum-Region, dem Institut für den Donauraum und Mitteleuropa sowie dem Europa-Forum Wachau organisiert. Präsident Michael Linhart betonte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung der Betrachtung der Vergangenheit für die Gegenwart und Zukunft Europas. Lukas Mandl, Mitglied des Europäischen Parlaments, eröffnete die Diskussion mit einem Zitat des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl: „Visionäre sind die wahren Realisten der Geschichte“.
Das Europa-Forum Wachau hat eine lange Tradition, die bis ins Jahr 1995 zurückreicht, als es erstmals in der Göttweiger Abtei stattfand. Es wird jährlich abgehalten, um politische Entscheidungen in Europa zu diskutieren und die Nähe zu den Bürgern zu stärken. Der Fokus liegt dabei auf sicherheitsrelevanten, regionalen, wirtschaftlichen und kulturellen Themen der Donauregion. Prominente Politiker und Vertreter unterschiedlicher gesellschaftlicher Bereiche nehmen seit Jahren an dem Forum teil, um den Dialog zu fördern und politische Impulse zu setzen, wie ots.at berichtet.
Dialog und Erinnerung
Während der Veranstaltung am 12. Juni nahmen Vertreter aus Wissenschaft, Kultur, Politik und Zivilgesellschaft an einer Diskussion über die Rolle einer Kultur des Erinnerns zur Überwindung sozialer Spaltungen teil. Hierbei stellte das Panel um die Moderation von Sebastian Schäffer, Direktor des IDM, die zentrale Frage, wie historische Erfahrungen Brücken zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen schlagen können. Teilnehmende waren unter anderem Stefan Benedik, Svitlana Telukha und Malwina Talik.
Die Ausstellung vor Ort, die in der Landesgalerie Niederösterreich und im Karikaturmuseum Krems stattfand, versprach spannende Einblicke. Die Veranstaltungen des Europa-Forums dienen dazu, ein gemeinsames Verständnis der Vergangenheit zu entwickeln und einen konstruktiven Umgang mit der Zukunft zu fördern. Dies steht im Kontext einer sich verändernden Erinnerungskultur in Europa, die in den letzten Jahrzehnten zunehmende Aufmerksamkeit erregt hat, besonders nach den Umwälzungen von 1989 und 1991, wie bpb.de verdeutlicht.
Erinnerungskultur in Europa
Die verschiedenen Erinnerungsnarrative in den Ländern Europas sind geprägt von nationalen Geschichten und Differenzen. Oftmals finden sich mythische Erzählungen über den Widerstand gegen Besatzer, während andere Opfergruppen, wie die Juden, in der offiziellen Erinnerung verdrängt wurden. Die Diskussion über Wiedergutmachungen, beispielsweise in Bezug auf den Holocaust oder koloniale Vergehen, zeigt, dass die Erinnerungskulturen in Europa weiterhin von Konflikten geprägt sind. Im Kontext dieser Entwicklungen hebt das Europa-Forum Wachau die Notwendigkeit eines Dialogs hervor, um soziale Spaltungen zu überwinden und eine inklusive Erinnerungskultur zu fördern.
Durch forschungsbasierteund dialogische Ansätze soll erreicht werden, dass das Verständnis über die europäische Geschichte zwischen den Generationen weitergegeben wird. Das Europa-Forum Wachau bleibt somit eine zentrale Plattform, um diese essentiellen Themen auf die Agenda zu setzen und eine wertvolle Diskussionsbasis zu schaffen, wie wikipedia.org unterstreicht.