Dachstein-Dialoge: Menasses Aufruf zur Toleranz in Krisenzeiten
Eva Menasse eröffnet die Dachstein Dialoge am 20.09.2025, ein Festival zur Förderung von Toleranz und Kultur im Dachstein.

Dachstein-Dialoge: Menasses Aufruf zur Toleranz in Krisenzeiten
Am 20. September 2025 eröffnete Eva Menasse die Dachstein Dialoge, ein Festival, das im vergangenen Jahr von den Bürgermeistern der Dachsteingemeinden Filzmoos und Ramsau ins Leben gerufen wurde. Dieses Festival hat sich zum Ziel gesetzt, die verbindende Wirkung des Dachstein-Massivs zu dokumentieren, trotz der früheren Auseinandersetzungen zwischen den Gemeinden. Der künstlerische Leiter Philipp Blom hat das Programm erheblich ausgeweitet, sodass über 30 Veranstaltungen in Filzmoos, Ramsau und Schladming stattfinden werden.
In ihrer Eröffnungsrede thematisierte Menasse die Herkunft des Begriffs Toleranz und dessen vielschichtige Bedeutung. Sie stellte fest, dass in bestimmten Entwicklungen Intoleranz angebrachter sein könnte als Toleranz. Besonders kritisch äußerte sie sich über die geringe Toleranz in sozialen Medien und die negativen Auswirkungen von Shitstorms, die nicht nur virtuelle Räume, sondern auch die reale Welt beeinflussen. „Die Qualität des Journalismus muss sich daher deutlicher von digitalen Medien abgrenzen,“ forderte Menasse.
Toleranz und Kunst
Menasse wies zudem auf die Problematik von Veranstaltungsabsagen hin, die auf Nationalität oder vermutete Gesinnung von Künstlern basieren. Als Beispiele nannte sie die Absage der Münchner Symphoniker in Belgien aufgrund eines israelischen Dirigenten sowie Überlegungen, den Eurovision Song Contest in Abhängigkeit von Israels Teilnahme zu boykottieren. Dies verdeutlicht ein wachsendes Problem, wo Kunst und Meinungsfreiheit unter dem Einfluss von politischen Spannungen leiden.
Sie plädierte für eine „Dickfelligkeit“ in demokratischen Staaten, die auf einem gesunden Selbstbewusstsein basiert. Diese Haltung ist nicht nur in der Kunst von Bedeutung, sondern auch in der allgemeinen gesellschaftlichen Debatte. Nach Menasses eindringlicher Rede fand ein Klavierabend mit dem Pianisten Anton Gerzenberg statt, der Werke von Chopin, Szymanowski, Beethoven und Wagner präsentierte. Die Dachstein Dialoge werden bis zum 25. September fortgesetzt.
Die Rolle des Journalismus
In einem weiteren, zusammenhängenden Kontext thematisiert NOZ die Herausforderungen, vor denen der Journalismus steht. So betont der Autor die Bedeutung von Meinungsvielfalt und die Notwendigkeit, auch mit Andersdenkenden zu sprechen. Pluralismus ist ein essentielles Prinzip der Demokratie, das verschiedene Perspektiven in die Meinungsbildung einbezieht. Journalisten sollten unabhängig von Bildung, Aussehen oder persönlicher Haltung agieren und die Unabhängigkeit der Meinungsbildung sicherstellen.
Diese Wichtigkeit wird auch von der bpb unterstrichen, die darauf hinweist, dass Medien, insbesondere der Journalismus, eine entscheidende Rolle in diesem Prozess spielen. Ein Ziel demokratischer Gesellschaften ist es, eine vorherrschende Meinungsmacht zu verhindern. Die medienpolitischen Regelungen sollen eine Vielfalt im Rundfunk sichern und Konzentrationsprozesse entgegenwirken, um die Unabhängigkeit und Integrität der Meinungsbildung zu fördern.
Zusammenfassend zeigt sich, dass sowohl auf der kulturellen als auch auf der journalistischen Ebene eine klare Klarheit und der Mut zur Haltung notwendig sind, um die Herausforderungen der heutigen Zeit zu bewältigen.