Europa

BBC-Mitarbeiter fordern: Israel muss für Gaza-Angriffe zur Rechenschaft!

Über 100 Mitarbeiter der BBC haben die Berichterstattung des Senders über den Konflikt in Gaza scharf kritisiert und werfen ihm vor, Israel eine zu positive Darstellung zu geben. In einem eindringlichen Schreiben an den Generaldirektor Tim Davie und die CEO Deborah Turness fordern die Unterzeichner eine umfassendere und genauere Berichterstattung, die die Taten Israels kritisch hinterfragt. „Die grundlegenden journalistischen Prinzipien fehlen, wenn es darum geht, Israel zur Rechenschaft zu ziehen“, heißt es in dem Schreiben.

Die Unterzeichner, darunter mehr als 100 anonym bleibende BBC-Mitarbeiter sowie über 200 weitere Personen aus der Medienbranche, Historiker, Schauspieler, Akademiker und Politiker, betonen die gravierenden Folgen unzureichender Berichterstattung. „Jeder Fernsehbericht, Artikel und jedes Radiointerview, das es versäumt hat, die israelischen Ansprüche robust herauszufordern, hat systematisch die Palästinenser entmenschlicht“, wird in dem Schreiben gewarnt. Die Zahl der palästinensischen Todesopfer seit Beginn des Konflikts am 7. Oktober 2023 beläuft sich auf mindestens 43.259, während in Israel 1.139 Menschen getötet wurden.

Forderungen an die BBC

Die Unterzeichner fordern die BBC auf, redaktionelle Verpflichtungen zu übernehmen, darunter die Anerkennung, dass Israel externen Journalisten keinen Zugang zu Gaza gewährt, und die klare Kennzeichnung, wenn es an Beweisen für israelische Ansprüche mangelt. Zudem soll die BBC sicherstellen, dass in Überschriften deutlich gemacht wird, wenn Israel der Aggressor ist, und regelmäßig historischen Kontext vor Oktober 2023 einbeziehen.

Kurze Werbeeinblendung

Die BBC hat ihre Berichterstattung verteidigt und erklärt, dass sie transparent über Fehler und Änderungen in ihrer Berichterstattung sei. Ein Sprecher des Senders betonte, dass die Einschränkungen beim Zugang zu Gaza und Teilen des Libanon klar kommuniziert werden. Die Kontroversen um die Berichterstattung der BBC sind nicht neu; bereits im letzten Jahr äußerten acht Journalisten des Senders Bedenken hinsichtlich einer „Doppelstandards“ in der Berichterstattung über zivile Opfer in verschiedenen Konflikten.

Quelle/Referenz
aljazeera.com

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"