Koalition der Willigen: Schritt zu Frieden im Ukraine-Konflikt?
Die "Koalition der Willigen" berät am 24.11.2025 über Fortschritte im Ukraine-Friedensprozess und den US-28-Punkte-Plan.

Koalition der Willigen: Schritt zu Frieden im Ukraine-Konflikt?
Am 24. November 2025 wird die „Koalition der Willigen“, ein Zusammenschluss von rund 30 vorwiegend europäischen Staaten, in einer Videokonferenz über die Entwicklungen im Ukraine-Krieg beraten. Das Treffen, das für Dienstagnachmittag angesetzt ist, zielt darauf ab, die Ergebnisse der Gespräche in Genf zu evaluieren, die am Sonntag stattfanden. An diesen Verhandlungen nahmen Delegationen der USA, der Ukraine und mehrerer europäischer Länder teil, wobei der von den USA vorgelegte 28-Punkte-Plan zur Beendigung des Krieges im Mittelpunkt stand. In den Gesprächen wurde festgestellt, dass der Plan, der Moskau in zentralen Forderungen entgegenkommt, sowohl Fortschritte als auch Herausforderungen mit sich bringt, wie Kleine Zeitung berichtet.
Friedrich Merz äußerte sich skeptisch zu den Verhandlungen und rechnet nicht mit einem Durchbruch in dieser Woche. Er bezeichnete den Prozess als mühsam und erwartet lediglich kleinere Fortschritte. Merz betonte ebenfalls, dass die Ukraine nicht zu einseitigen territorialen Zugeständnissen gezwungen werden darf, da ukrainische Interessen auch europäische Interessen seien. Währenddessen evaluieren die EU-Staats- und Regierungschefs am Rande des EU-Afrika-Gipfels in Luanda die Ergebnisse der Gespräche in Genf. Auch sie suchen nach Wegen zur Anpassung des umstrittenen 28-Punkte-Plans von US-Präsident Donald Trump, dessen Vorschläge unter anderem die Reduzierung der ukrainischen Militärgröße und die Ablehnung eines NATO-Beitritts der Ukraine beinhalten, wie taz berichten.
Die Position der Ukraine und internationale Reaktionen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit mehreren europäischen Staats- und Regierungschefs telefoniert und die diplomatischen Bemühungen nach den Genfer Gesprächen gelobt. Finnischer Präsident Alexander Stubb äußerte sich positiv, jedoch zurückhaltend zu den Verhandlungen über den US-Plan und sprach von Fortschritten, die aber von großen ungelösten Problemen begleitet werden. Besondere Aufmerksamkeit fand die Äußerung des französischen Außenministers Jean-Noel Barrot, der die Gespräche als konstruktiv und nützlich bezeichnete.
Die Kriegsrealität bleibt jedoch besorgniserregend: Russische Angriffe auf die Ukraine setzten sich fort, insbesondere in Charkiw, wo vier Menschen getötet und 13 verletzt wurden. Ein Luftangriff der ukrainischen Luftwaffe berichtete von 162 abgefeuerten Angriffsdrohnen durch Russland in einer Nacht. In Reaktion auf die Situation hat Rumänien Kampfjets aktiviert, um der Bedrohung durch russische Drohnenangriffe auf zivile und Hafeninfrastruktur nahe der Grenze entgegenzutreten.
Ausblick und weitere Entwicklungen
Die aktuellen Gespräche zeigen, dass die USA und Europa die Position der Ukraine unterstützen, die eine vollständige Wiederherstellung ihrer territorialen Integrität anstrebt. Russland hingegen lehnt jegliche territorialen Zugeständnisse ab und fordert die vollständige „Entmilitarisierung“ und „Entnazifizierung“ der Ukraine. Wie Tagesschau berichtet, haben die USA unter Trump ihre Positionen geändert und drängen auf einen schnellen Waffenstillstand. Es wird erwartet, dass von der Ukraine Zugeständnisse gefordert werden, um Gebietsverluste zu vermeiden. Ein Sondergipfel der EU ist bereits für den 6. März angesetzt, um offene Fragen zur Unterstützung der Ukraine und zur europäischen Sicherheit zu klären.