Wirbel um Chefket-Konzert: Kulturstaatsminister warnt vor Antisemitismus!
Medienminister kritisiert Chefkets geplantes Konzert im HKW als antisemitisch; Debatte über Antisemitismus in der Kultur.

Wirbel um Chefket-Konzert: Kulturstaatsminister warnt vor Antisemitismus!
Im Haus der Kulturen der Welt (HKW) sorgt eine geplante Veranstaltung mit dem Rapper Chefket für tumultartige Diskussionen. Medien- und Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hat scharfe Kritik an dem bevorstehenden Konzert geübt, das am 7. Oktober stattfinden soll, dem Jahrestag des Hamas-Anschlags auf Israel. Weimer empfindet die Veranstaltung als Provokation, da Chefket ein T-Shirt mit einem Motiv präsentieren würde, das das Existenzrecht Israels in Frage stelle berichtet die Kleine Zeitung.
Weimer hat den Intendanten des HKW, Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, aufgefordert, Gespräche mit den Veranstaltern und Künstlern zu führen, um antisemitische Äußerungen zu vermeiden. Der Minister betont, dass er als Mitglied des Aufsichtsrats des HKW keine antisemitischen Aktionen akzeptieren könne. In einem klaren Statement wies Ndikung die Vorwürfe gegen das HKW deutlich zurück und betonte, dass es dort keinen Platz für Antisemitismus gebe stellt Deutschlandfunk klar.
Kritik und Stellungnahmen
Jan Böhmermann, der für seine Haltung zum Antisemitismus bekannt ist, äußerte ebenfalls, dass er gegen die Leugnung des Existenzrechts Israels und des Holocausts vorgehen würde. Trotz der Vorwürfe bekräftigte er, dass die Haltung des HKW zu Antisemitismus unbestritten sei und in der laufenden Ausstellung „Die Möglichkeit der Unvernunft“, die bis zum 19. Oktober zu sehen ist, deutlich werde.
Die Antisemitismusdebatte in Deutschland hat in den letzten Jahren an Intensität gewonnen. Studien zeigen einen dramatischen Anstieg antisemitischer Äußerungen und Übergriffe, insbesondere seit dem 7. Oktober 2023, dem Massaker von Hamas in Israel. Laut RIAS haben sich antisemitische Vorfälle vervierfacht, was eine alarmierende Entwicklung darstellt. Diese Tendenzen sind nicht nur auf verbale Gewalt beschränkt, sondern zeigen sich auch in physischen Bedrohungen gegen jüdische Personen und Institutionen wie der Kulturrat berichtet.
Kulturelle Verantwortung und Prävention
An Universitäten und in kulturellen Einrichtungen sind Antisemitismus und Israel-bezogene Vorurteile zu einem zentralen Thema geworden. Die Debatte über den Unterschied zwischen berechtigter Kritik an der israelischen Regierung und antisemitischer Rhetorik gewinnt zunehmend an Bedeutung. In diesem Kontext wurden im Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestags Maßnahmen zur Prävention von Antisemitismus diskutiert.
Die Herausforderungen, die der Antisemitismus für deutsche Kultureinrichtungen darstellt, sind vielschichtig und müssen urgent adressiert werden. Handlungsempfehlungen umfassen die Entwicklung von Präventions- und Notfallkonzepten sowie Fortbildungs- und Beratungsmaßnahmen zur Sensibilisierung gegen Antisemitismus verweist der Kulturrat auf weiterführende Maßnahmen.
Die Auseinandersetzung mit diesen Themen bleibt unverzichtbar, um in einem kulturellen Raum, der eine vielfältige Diskussionskultur repräsentieren möchte, antisemitische Strömungen nach Möglichkeit auszuschließen und präventiv zu handeln.