– Der 19. Februar 2020 ließ die Welt von Said Etris Hashemi für immer ins Wanken geraten. An diesem schicksalhaften Tag wurde er in Hanau schwer verletzt, als ein rechtsextremistischer Attentäter neun Menschen aus rassistischen Gründen kaltblütig erschoss. Unter den Opfern war sein jüngerer Bruder, Said Nesar, der tragischerweise vor seinen Augen starb. Heute, drei Jahre später, wird sein Kampf um Gerechtigkeit und die Schilderung seiner Erlebnisse in einem bewegenden Buch zum zentralen Thema einer Lesung in Nürnberg.
Die Lesung findet am Samstag, 26. Oktober, im Nürnberger Südpunkt statt, und verspricht, ein eindringlicher Rückblick auf die schrecklichen Ereignisse dieser Nacht zu werden. „Etris‘ Geschichte ist der wohl persönlichste Bericht eines Überlebenden, der Deutschland für immer verändert hat“, so die Einladung. In seinem Buch, „Der Tag, an dem ich sterben sollte“, gibt Hashemi einen intimen Einblick in den Albtraum, der sein Leben auf den Kopf stellte. Dort spricht er offen über die tiefen Wunden und die gesellschaftlichen Lehren, die aus diesem schrecklichen Vorfall gezogen werden müssen.
Ein Appell für Gerechtigkeit
Nach dem Attentat engagiert sich Etris Hashemi tatkräftig in der „Initiative 19. Februar Hanau“, um die Opfer nicht zu vergessen und für eine gerechtere Gesellschaft zu kämpfen. Bei der Lesung wird er mit der Journalistin und Politikwissenschaftlerin Sham Jaff über die ausstehenden politischen und gesellschaftlichen Konsequenzen sprechen, die aus dem Feigenakt resultieren. Dieser Abend wird nicht nur ein literarisches Ereignis, sondern ein kraftvoller Appell gegen Rassismus und für ein besseres Verständnis unserer Gesellschaft.
Unterstützt wird die Lesung von zahlreichen Antirassismus-Initiativen aus Nürnberg, die ebenfalls vor Ort sein werden. Durch den Austausch der Organisationen wie B.U.D. (Beratung. Unterstützung. Dokumentation.) und der Allianz gegen Rechtsextremismus wird ein Raum geschaffen für Diskussion und Reflexion. Einlass zur Veranstaltung ist um 19 Uhr, Beginn um 19:30 Uhr – und das Beste: Der Eintritt ist kostenlos!