Ursula von der Leyen will Altersgrenze für TikTok & Co. - Was nun?

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EU plant Altersgrenze für TikTok, Instagram und Facebook. Über 70% der Deutschen unterstützen Maßnahmen zum Schutz von Jugendlichen.

EU plant Altersgrenze für TikTok, Instagram und Facebook. Über 70% der Deutschen unterstützen Maßnahmen zum Schutz von Jugendlichen.
EU plant Altersgrenze für TikTok, Instagram und Facebook. Über 70% der Deutschen unterstützen Maßnahmen zum Schutz von Jugendlichen.

Ursula von der Leyen will Altersgrenze für TikTok & Co. - Was nun?

Die Diskussion über den Umgang von Jugendlichen mit sozialen Netzwerken in Europa gewinnt an Fahrt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat angekündigt, eine Altersgrenze für Plattformen wie TikTok, Instagram und Facebook einzuführen. Ziel dieser Maßnahme ist ein besserer Schutz für Kinder und Jugendliche, wie oe24.at berichtet. In einer Rede vor dem Europaparlament kündigte von der Leyen an, bis Ende des Jahres eine Expertengruppe einzusetzen, die Vorschläge zur Umsetzung einer solchen Altersgrenze erarbeiten soll.

Die Präsidentin der EU-Kommission vergleicht die Nutzung sozialer Netzwerke mit dem Zugang zu Tabak und Alkohol. Sie sieht die Notwendigkeit, die Sicherheit der Kinder im Internet zu gewährleisten und nicht die Gewinne der Unternehmen zu priorisieren. Als Vorbild dient Australien, wo Jugendliche erst ab 16 Jahren Zugang zu diesen Plattformen haben. Dort sind Betreiber verpflichtet, bis zum nächsten Jahr Altersverifikationssysteme einzuführen, um hohe Bußgelder zu vermeiden, so t3n.de.

Öffentliche Meinung und politische Reaktionen

In Deutschland zeigt eine Umfrage des Instituts YouGov, dass über 70% der Befragten ein Mindestalter für den Zugang zu sozialen Medien befürworten. Von diesen wünschen sich 57% eine Altersgrenze von 16 Jahren, während 16% sogar ein Mindestalter von 18 Jahren bevorzugen. Die Meinungen innerhalb der politischen Landschaft sind jedoch gespalten. Während die SPD und die Grünen sich für eine Altersgrenze aussprechen, warnt CSU-Chef Markus Söder davor, dass Verbote soziale Medien noch attraktiver machen könnten, berichtet tagesschau.de.

Hendrik Streeck, der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, äußert Bedenken über die Folgen des frühen Konsums digitaler Inhalte. Studien zeigen, dass Kinder und Jugendliche, die früh mit sozialen Medien in Kontakt kommen, gefährdeter für riskantes Verhalten und problematischen Drogenkonsum sind. Dies unterstreicht die Dringlichkeit, altersgerechte Zugangsbeschränkungen einzuführen.

Zukünftige Maßnahmen und Herausforderungen

Die EU arbeitet an der Entwicklung einer Verifizierungs-App, die zur Durchsetzung und Kontrolle von Altersgrenzen beitragen soll. Diese Technik soll langfristig in den digitalen EU-Ausweis (eID) integriert werden, der ab Ende 2026 in Deutschland und Österreich verfügbar sein soll. Dies stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung eines effektiveren Jugendschutzes dar.

Zusätzlich gibt es innerhalb Deutschlands verschiedene Vorschläge zu Altersgrenzen, darunter auch von der Bundesbildungsministerin Karin Prien, die 14 oder 16 Jahre als mögliche Grenzen nennt. Jugendliche im Alter von 16 bis 27 Jahren zeigen sich jedoch oft skeptisch gegenüber diesen Vorschlägen. Viele empfinden eine Altersgrenze von 16 Jahren als überzogen und argumentieren, dass sie sich bereits gut über soziale Medien informieren können.

Die Diskussion bleibt lebhaft, mit unterschiedlichen Ansichten über die Notwendigkeit und die Wirksamkeit von Altersbeschränkungen im Internet. Junge Menschen fordern eine stärkere Einbindung in politische Entscheidungsprozesse und möchten, dass ihre Perspektiven in diesem wichtigen Thema Gehör finden.