Ein dramatischer Polizeieinsatz in Nürnberg hat am 2. November für Entsetzen gesorgt. Ein 51-jähriger Mann wurde bei einem Einsatz von einem Polizeibeamten erschossen. Der Vorfall ereignete sich in einer Wohnung in der Wunibaldstraße, wo die Polizei zu einem Streit gerufen wurde. Als die Beamten eintrafen, hörten sie die verzweifelten Hilferufe einer Frau. Trotz mehrfacher Aufforderungen, die Waffe niederzulegen, reagierte der Mann nicht und wurde daraufhin von einem Polizisten angeschossen.
Der schwer verletzte Mann starb noch am Einsatzort, während seine Lebensgefährtin und die Polizisten unverletzt blieben. Die Polizei sperrte das Gebiet um das Mehrfamilienhaus für die Ermittlungen ab. Das Bayerische Landeskriminalamt hat die Untersuchung des Vorfalls übernommen, um zu klären, ob der Schusswaffengebrauch gerechtfertigt war. Dies ist nicht der erste Vorfall dieser Art in diesem Jahr; bundesweit hat die Zahl tödlicher Polizeischüsse im Vergleich zu den Vorjahren alarmierend zugenommen.
Alarmierende Statistiken
Im Jahr 2024 wurden bereits 18 Menschen durch Polizeischüsse getötet, was die höchste Zahl seit 1999 markiert. In den letzten Jahren lag die Zahl der Todesfälle durch Polizeieinsätze deutlich niedriger: 10 Tote im Jahr 2023, 11 im Jahr 2022 und 8 im Jahr 2021. Die meisten dieser Vorfälle ereigneten sich in Situationen, in denen die Betroffenen sich in psychischen Ausnahmesituationen befanden oder bereits psychisch erkrankt waren. Der Fall in Nürnberg wirft erneut Fragen über den Umgang der Polizei mit solchen kritischen Situationen auf.