In Gera, Thüringen, findet derzeit ein aufsehener Prozess statt, der die Öffentlichkeit schockiert. Theresa A., 23 Jahre alt, steht wegen Mordes durch Unterlassen im Dock. Ihr wird vorgeworfen, dass sie die Leiche ihrer drei Jahre alten Tochter Skylar in der Zeit verscharrte, während sie selbst shoppen ging. Das Landgericht Gera beleuchtet in dieser tragischen Affäre die dunklen Hintergründe des Geschehens, die von Gewalt, Drogenabhängigkeit und emotionalem Missbrauch geprägt sind.
Die Anklage behauptet, dass Theresa A. ihre Tochter in der Obhut ihres gewalttätigen und drogenabhängigen Lebensgefährten Maximilian W. (29) ließ, wohlwissend um dessen gewalttätige Neigungen. Der Staatsanwaltschaft zufolge litt Skylar an den Folgen einer Schüttel-Attacke, die auf ein völliges Versagen der aufsichtspflichtigen Eltern zurückzuführen sei. Der Tod des Kindes fand am 29. Dezember 2020 statt, doch das Paar hielt die Tragödie bis Januar 2023 geheim und versteckte die Leiche in ihrem Pachtgarten in Bad Blankenburg.
Ein Blick in die Kindheit der Angeklagten
In einer emotionalen Aussage schilderte Theresa A. ihre eigene traumatische Kindheit, geprägt von Vernachlässigung und Gewalt. „Ich habe in Straußfurt bei meinen Eltern eine lieblose Kindheit verlebt“, beschrieb sie, während sie versuchte, ihre Emotionen im Zaum zu halten. Der frühe Kontakt zu einem älteren Freundeskreis führte sie in die Welt von Alkohol und Drogen, was schließlich in einem Leben endete, das von Opferrollen und den Folgen sexueller Gewalt gezeichnet war.
Mit 15 Jahren erfuhr sie unerwartet von ihrer Schwangerschaft, die sie in der 24. Woche entdeckte – zu spät, um eine Abtreibung in Anspruch zu nehmen. Ihre Beziehung zum Kindsvater hielt nicht, und so wuchs Skylar, die von der Mutter als intelligent und lebhaft beschrieben wurde, überwiegend in einem instabilen Umfeld auf. Theresa A. stellte fest: „Mir hat keiner geholfen“. Ihre Erfahrungen deuten darauf hin, dass sie während ihrer extrem herausfordernden Kindheit wenig Unterstützung fand, was sich tragisch auf ihr späteres Verhalten auswirkte.
Die Beziehung zu Maximilian W. begann vielversprechend, stellte sich jedoch als belastend und von Unterdrückung geprägt heraus. „Max war sehr streng und hatte krasse Ausraster“, erinnerte sie sich. Die Angst, sich von ihm zu trennen, hielt sie gefangen, während sie erneut schwanger wurde und letztendlich in einer toxischen Beziehung gefangen blieb.
Das Gericht und die Stimmung im Saal
Im Gerichtssaal wird die Atmosphäre durch die Intensität der Aussagen geprägt. Viele Zuschauer und Medienvertreter verfolgen den Prozess gespannt. Theresa A. hat wiederholt betont, dass sie immer nur das Beste für ihre Tochter wollte und dass alles andere von den Umständen und den Menschen in ihrem Leben verursacht wurde. „Wenn mich mal jemand ernst genommen hätte, wäre es zu all dem nicht gekommen“, sagte sie unter Tränen und unterbrach die Verhandlung mehrmals aufgrund von Erschöpfung. Der Zustand der Angeklagten lässt erkennen, dass sie mit den schweren Vorwürfen und den Erinnerungen an ihre Vergangenheit kämpft.
In der letzten Verhandlung sorgten Videos ihrer Vernehmung nach dem Leichenfund für erhebliche Zweifel an ihrer Darstellung der Ereignisse. Viele beschreiben die Aufzeichnungen als skandalös, da sie der Angeklagten vorwerfen, eiskalt und ohne Mitgefühl den Ermittlern ins Gesicht zu lügen. Die Fragen, ob Theresa A. tatsächlich als Opfer ihrer Umstände gesehen werden kann, werden immer drängender.
Aktuell wird die Frage aufgeworfen, ob sie psychisch krank ist, wodurch sich das Gericht möglicherweise mit einer anderen Dimension des Falls auseinandersetzen müsste. A.s verzweifelte Hoffnung auf ein harmonisches Leben scheint in der harten Realität, die sie selbst geschaffen hat, unerhört zu bleiben.
Details zum Verhandlungsverlauf und den Ergebnissen sind weiterhin von großem Interesse für die Öffentlichkeit. Für weitere Informationen über diesen erschütternden Fall wird auf diesen Artikel auf www.bild.de verwiesen. Die Verhandlungen werden voraussichtlich bis Januar andauern und werfen weitere Fragen zu den Verstrickungen und der Verantwortung der beteiligt Personen auf.