Altenburger Land. Der Reifenwechsel zur Winterzeit hat im Altenburger Land bereits begonnen, und die Reaktionen der Autofahrer variieren erheblich. Viele Menschen halten sich noch an die alte Regel „Von O bis O“, die besagt, dass Winterreifen von Oktober bis Ostern aufgezogen sein sollten. Doch ist diese Faustregel noch zeitgemäß?
Die Temperaturen tragen aktuell dazu bei, dass einige noch zögern, ihre Winterreifen wechseln zu lassen. Dennoch gibt es bereits einige Kunden, die proaktiv handeln. „Wir haben schon einige Kunden, die jetzt kommen. Die meisten werden aber erst aktiv, wenn sich das Wetter deutlich ändert“, erklärt ein Mitarbeiter der Peter Lorenz Kfz- und Landmaschinen Werkstatt in Altkirchen.
Vielfältige Reaktionen der Werkstätten
Bei der Werkstatt Jänicke Fahrzeuge und Dienstleistungen in Schmölln zeigt man sich optimistisch: „Wir sind bereits gut beschäftigt. Viele Menschen haben in den Schulferien Zeit, sich um den Reifenwechsel zu kümmern“, berichtet Frau Trummer, die anonym bleiben möchte. Unternehmen wie die Jänicke-Werkstatt betonen, dass Kunden oft neue Reifen bestellen, da die Montage fremder Reifen nicht möglich ist – eine Regelung, die aus Garantiegründen getroffen wird.
Ähnlich sieht es bei Mercedes-Benz Auto-Scholz-AVS in Schmölln aus, wo der Winterreifenwechsel Routine hat. Die Kunden sind informiert und buchen ihre Termine rechtzeitig. „Die Leute kennen die Regel. Deshalb läuft alles nach Plan“, sagt ein Mitarbeiter.
Erik Zöpel von Erik Zöpel Fahrzeugtechnik in Schmölln beschreibt hingegen eine differenzierte Kundenbasis: „Manche Kunden buchen frühzeitig, andere kommen in letzter Minute. In der Regel habe ich genug zu tun, wenn die Zeit drängt.“ Auch er freut sich über die älteren Kunden, die bereit sind, Reifen bei ihm zu kaufen, anstatt online zu bestellen.
Die Indikatoren für den Reifentausch sind durchaus vielfältig. Nicole Schulz von Reifen Schulze in Schmölln berichtet, dass viele Kunden bereits vor zwei Wochen ihre Winterreifen haben wechseln lassen. Allerdings wird von den Kunden auch eine frühzeitige Terminabsprache gefordert, um die komplette Kundenzahl bewältigen zu können. Aktuell werden 500 Einlagerungssätze bearbeitet, und auch hier bestellen die meisten Kunden neue Reifen.
In Windischleuba spiegelt sich die Situation ähnlich wider: René Seidel von ATU äußert, dass der Winterreifenwechsel stark im Gang ist und die Mehrheit der Kunden neue Reifen bei ihnen kauft. Matthias Klages vom Kfz-Meisterbetrieb H. Klages & Söhne in Windischleuba-Schelchwitz beobachtet eine Ausgeglichenheit zwischen Käufen im Internet und im Geschäft.
Marktentwicklungen und individuelle Vorlieben
„Früher war es so, dass die Kunden fast alle im gleichen Zeitraum kamen. Heute verschiebt sich dies etwas“, bemerkt die Meisterwerkstatt Hesse/Oettel in Lohma. Trotz einer gewissen Entzerrung gibt es auch heute viele, die ihre Reifen gerne erst kurz vor dem Winter aufziehen lassen.
In Altenburg betont Martin Backmann von der Pitstop-Filiale, dass Kunden, die wegen ihrer Winterreifen im September kamen, oft auf die steigenden Preise hingewiesen wurden: „Die Kunden lernen dazu, dass die Preise zu Beginn der Saison ansteigen, und das hat viele dazu gebracht, früher zu buchen.“ Interessanterweise kaufen dort ebenfalls die meisten Kunden ihre Reifen vor Ort.
Diese Saison zeigt, dass unterschiedliche Werkstätten verschiedene Ansätze zum Reifenwechsel haben und die Kundenpräferenzen von Region zu Region variieren. Während einige Werkstätten bereits gut ausgelastet sind und ihr Geschäft floriert, gibt es andere, die nach wie vor auf den Ansturm warten. Die Kombination aus alten Gewohnheiten und neuen Marktbedingungen sorgt dafür, dass der Winterreifenwechsel im Altenburger Land stets ein spannendes Thema bleibt. So bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird, wenn die kalte Jahreszeit tatsächlich Einzug hält wie www.otz.de berichtet.