Göttingen. Ein großer Verlust für die Tenniswelt: Till Reschke ist am 30. Oktober im Alter von 91 Jahren verstorben. Der leidenschaftliche Tennisspieler und engagierte Funktionär hat sein Leben dem Sport gewidmet und hinterlässt ein beeindruckendes Erbe. Geboren in Berlin und aufgewachsen in Greifswald, fand er nach der Flucht im Zweiten Weltkrieg seinen Weg ins Sauerland, wo er zunächst der Leichtathletik verfallen war.
Doch die Chemie-Studiengänge und das intensive Training der Leichtathletik waren nicht länger vereinbar. Nach seiner Hochzeit 1959 suchte er mit seiner Frau nach einem gemeinsamen Sport und entdeckte die Tennisanlagen an der Schillerwiese. Hier begann eine neue Ära für Reschke, die ihn bis zu seinem letzten Tag begleiten sollte.
Engagement im Tennis
Seit 1968 war Reschke stolzes Mitglied des Tennis- und Skiclubs Göttingen (TSC) und spielte bis Januar 2017 in verschiedenen Altersklassen-Mannschaften. Seine sportlichen Glanzzeiten erlebte er zwischen 1987 und 1993 in der Regional- und Nordliga der Senioren. Doch sein Engagement ging weit über das Spielfeld hinaus. Ab 1973 übernahm er zahlreiche Ämter im Verein, wurde Jugendwart und war maßgeblich an der Gründung des NTV-Kreises Göttingen im Jahr 1975 beteiligt. 1990 übernahm er den Vorsitz und modernisierte die Wettspielordnung des Niedersächsischen Tennisverbands, die bis heute Bestand hat.
Seine Verdienste wurden 1993 mit der Wahl zum Sprecher des NTV-Spielausschusses gewürdigt, ein Amt, das er bis 2015 innehatte. Reschke war auch Vorsitzender des Zusammenschlusses der Südkreise und blieb bis 2020 als stellvertretender Vorsitzender aktiv. Bis zu seinem Rückzug genoss er den Tennisbetrieb von der Klubterrasse aus und hinterlässt eine Lücke, die nur schwer zu füllen sein wird.