Deutschland

Schüler beklagen Mängel in Medienbildung: KI und Datenschutz längst überfällig!

In einem aktuellen Report des Deutschen Kinderhilfswerkes wird deutlich, dass viele Schülerinnen und Schüler in Deutschland erhebliche Lücken in ihrer Medienbildung wahrnehmen. Die Umfrage, die 3.218 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren betraf, zeigte auf, dass über ein Drittel der Befragten angeben, nicht ausreichend über die Chancen und Risiken im Umgang mit Künstlicher Intelligenz informiert zu sein.

Eine alarmierende Zahl von 63 Prozent der Kinder äußerte, dass sie in der Schule zu wenig über die Chancen und Gefahren der KI lernen. Relevante Themen wie Datenschutz werden ebenfalls als unzureichend behandelt, wie 52 Prozent der Befragten anmerken. Die Schülerinnen und Schüler vermissen zudem Räume, in denen sie mit neuen Technologien experimentieren können, was sich in 55 Prozent der Antworten widerspiegelt.

Unterschiedliche Wahrnehmungen in den Bundesländern

Die Umfrageergebnisse zeigen auch bemerkenswerte Unterschiede zwischen den Bundesländern. Beispielsweise äußern 50 Prozent der Befragten in Bayern, dass sie in der Schule ausreichend Kenntnisse über Technik und digitale Tools erwerben, während dies in Sachsen-Anhalt nur 33 Prozent tun. Diese Regionen weisen gravierende Unterschiede in der Medienbildung auf, insbesondere im Umgang mit KI.

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Wissenschaftlich bedeutsam ist die Erkenntnis, dass jüngere Schüler, speziell in Grundschulen, seltener angeben, ausreichende Kenntnisse über Künstliche Intelligenz zu erlangen. Nur 18 Prozent der Grundschüler fühlen sich dabei gut informiert. Die Umfrage zeigt, dass das Wissen über Medien und Technologien mit dem Alter zunimmt. Bei den 15- bis 17-Jährigen berichten bereits 45 Prozent von ausreichendem Wissen.

Holger Hofmann, der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, betont die Dringlichkeit der Lage: „Es muss uns zu denken geben, wenn die Schülerinnen und Schüler Defizite in der schulischen Medienbildung erkennen, etwa bei den Themen Datenschutz und Mediensucht.“ Er weist darauf hin, dass die Entwicklungschancen, Gesundheit und Demokratiekompetenz der Kinder auf dem Spiel stehen. Es ist wichtig, dass Kinder nicht nur passive Konsumenten von Medien sind, sondern auch aktiv Inhalte gestalten und kritisch hinterfragen können.

Das Bewusstsein für die Wichtigkeit, frühzeitig die Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien zu erlernen, ist entscheidend. Hierbei kommen auch die Eltern in die Verantwortung, die Mediennutzung ihrer Kinder zu begleiten und auf vertrauenswürdige Quellen hinzuweisen. Auch das Bildungssystem muss Verbesserungen vornehmen, um eine fundierte Medienbildung aufzubauen, die den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht wird.

Die Umfrage ist Teil des „Kinderrechte-Index“ des Deutschen Kinderhilfswerkes, der im kommenden Jahr veröffentlicht wird und die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in verschiedenen Bereichen des Lebens von Kindern untersucht. Um mehr über die Ergebnisse und die Wichtigkeit der Medienbildung zu erfahren, kann die Umfrage unter www.dkhw.de/kinderrechte-index-aktuell/medienbildung nachgelesen werden.


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Berlin, Deutschland
Quelle
presseportal.de

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