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Schokolade wird teurer: Kleinere Osterhasen durch Kakao-Krise!

Aktuell erleben die Verbraucher in Deutschland an den Supermarktkassen eine unangenehme Überraschung: Hohe Kakao-Preise führen zu kleineren Schoko-Osterhasen und einer markanten Verteuerung von Schokolade. Laut der Krone ist dies in erster Linie auf die derzeit höchstpreise für Kakao auf dem Weltmarkt zurückzuführen, die laut JPMorgan Rekordhöhen erreichen. Verbraucher zahlen im Durchschnitt für jeden Euro ein Drittel weniger Schokolade als vor fünf Jahren. Besonders auffällig ist dies bei Lindts „Goldhasen“, der erstmals über vier Euro kostet, und bei Milka, die die Packungen ihrer 100-Gramm-Tafeln von 1,49 Euro auf 1,99 Euro erhöhen und gleichzeitig auf 90 Gramm reduzieren.

Die Situation wird durch die Kakao-Krise verschärft, die in großem Maße durch den Klimawandel ausgelöst wird. Wetterextreme, Schädlinge und Misswirtschaft haben die Ernte von Kakao erheblich beeinträchtigt. So verzeichnete Ghana 2024 die schlechteste Ernte seit zwei Jahrzehnten mit einem Rückgang um fast 50 Prozent. Der Preis für Kakao erreichte mit bis zu 12.000 Euro pro Tonne einen Höchststand, was sechsmal teurer ist als vor wenigen Jahren. Laut taz haben sich die Preise seit Januar 2023 mehr als vervierfacht, und Experten prognostizieren, dass die Preisspirale weiter anzieht.

Die Lebenssituation der Kakaobauern

Hinter der Problematik der hohen Kakao-Preise steckt ein noch größeres soziales Thema, nämlich die extreme Armut der Kakaobauern. Eine Studie von Oxfam zeigt, dass rund 90 Prozent der Kakaobäuer*innen in Ghana kein existenzsicherndes Einkommen erzielen. Der durchschnittliche Verdienst liegt bei weniger als der Hälfte dessen, was für ein auskömmliches Leben nötig wäre. Besonders Haushalte, die von Frauen geführt werden, verdienen oft nur 31% des erforderlichen Einkommens.

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Die Supermärkte, die den Großteil des Kakaos vertreiben, beeinflussen maßgeblich die Preisgestaltung. So kontrollieren Edeka, Lidl, Kaufland, Rewe und Aldi etwa 87% des Marktes in Deutschland. Oxfam fordert von diesen Einzelhändlern, dass bis Ende 2025 existenzsichernde Preise für Kakaobäuer*innen gezahlt werden. Leider zahlen nur 4 Prozent der Schokoladenprodukte in großen deutschen Supermärkten solche Preise.

Auswirkungen der Klimakrise

Zusätzlich zu den sozialen Herausforderungen hat die Klimakrise direkte Auswirkungen auf den Kakaoanbau. Die Wetterbedingungen in den relevanten Anbauregionen werden zunehmend extrem, was das Risiko von Ernteausfällen und damit verbundenen Engpässen erhöht. Experten warnen, dass die Qualität der Schokolade leiden könnte, da Hersteller möglicherweise Kakaobutter durch andere, günstigere Zutaten ersetzen. Premiere machen bereits Unternehmen wie Ritter Sport und Lindt, die auf die Preiserhöhungen reagiert haben, indem sie ihre Preise ebenfalls angehoben haben.

Insgesamt zeigt sich, dass Verbraucher nicht nur mehr für ihre Schokolade zahlen müssen, sondern auch weniger davon bekommen. Ferner hat der Verdrängungsdruck auf die Kakaobauern durch die Preisgestaltung in den Supermärkten weitreichende gesellschaftliche Konsequenzen. Angesichts dieser Entwicklungen wird es immer wichtiger, die Bedingungen im Kakaoanbau und die Rolle der Supermärkte im Auge zu behalten.

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Details zur Meldung
Was ist passiert?
Klimawandel
In welchen Regionen?
Ghana
Genauer Ort bekannt?
Ghana, Afrika
Ursache
Wetterextreme, Schädlinge, Misswirtschaft
Beste Referenz
krone.at
Weitere Quellen
oxfam.de

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