In einer entscheidenden Initiative hat das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Stärkung der Windindustrie vorgestellt. Dieses Paket hat das Ziel, die IT-Sicherheit von Windkraftanlagen zu verbessern und die Wettbewerbsbedingungen in Deutschland sowie Europa zu optimieren. Der Bundesverband Windenergie (BWE) hat die Vorschläge positiv aufgenommen und fordert eine zügige Umsetzung der Maßnahmen.
Bärbel Heidebroek, die Präsidentin des BWE, betont die Notwendigkeit, dass die neuen Cybersicherheitsanforderungen schnell gesetzlich festgelegt werden. Laut ihrer Aussage sollen diese Anforderungen für alle Unternehmen gelten, die eine direkte Steuerungs- und Zugriffsmöglichkeit auf Windkraftanlagen haben. Um die Datensicherheit zu gewährleisten, fordert der Verband zudem, dass ausschließlich EU-Staaten Zugriff auf Energiesysteme haben und dass alle wichtigen Daten innerhalb der EU gespeichert und verarbeitet werden müssen.
Enger Austausch zwischen Ministerium und Industrie
Das BMWK plant, zusammen mit der Industrie eine Zusammenarbeit einzurichten, um praktikable Sicherheitsanforderungen zu entwickeln. Ein besonderer Fokus liegt darauf, kritische IT-Komponenten schnell im Energiebereich zu prüfen. Das Ministerium hat angekündigt, dass diese Aspekte bereits in laufenden Gesetzesvorhaben berücksichtigt werden sollen.
Einer der zentralen Punkte des Maßnahmenpakets ist die Verbesserung des Wettbewerbs auf dem Windenergie-Markt. Dies soll durch die konsequente Anwendung von Handelsschutzinstrumenten wie Antidumping und Antisubvention geschehen. Das BMWK verweist hierbei auf laufende Ermittlungen zur sogenannten "Foreign Subsidies Regulation". EU-Kommissions-Vizepräsidentin Margrethe Vestager hat bereits im April dieses Jahres Untersuchungen zu chinesischen Lieferanten von Windkraft-Turbinen angekündigt.
Ein weiterer kritischer Aspekt ist die hohe Abhängigkeit von chinesischen Lieferungen, insbesondere von Permanentmagneten, die für Windkraftgeneratoren unverzichtbar sind. Aktuell stammen 90 Prozent dieser Komponenten aus China. Um diese Abhängigkeiten zu reduzieren, beabsichtigt das BMWK, Maßnahmen im Rahmen der Critical Raw Material Acts und des Net Zero Industry Acts zu ergreifen. Zusammen mit Vertretern der betroffenen Industrie soll bis zum Jahreswechsel eine Roadmap entwickelt werden, um diese Ziele zu erreichen.
Zur finanziellen Unterstützung der steigenden Produktion in der Windkraftindustrie plant die Bundesregierung, die erforderlichen 16 Milliarden Euro bereitzustellen. Dies soll durch eine Erweiterung des KfW-Programms "Konsortialkredit Nachhaltige Transformation" geschehen, wobei das Ministerium eine rasche Umsetzung in Aussicht stellt.
Der Handlungsbedarf wird durch einen Cyberangriff im April 2022 auf das Unternehmen Deutsche Windtechnik deutlich, bei dem die Verbindungen zur Überwachung von etwa 2000 Windkraftanlagen unterbrochen wurden. Diese Vorfälle zeigen, wie angreifbar die Windkraftinfrastruktur ist und verstärken den Druck auf die Behörden, schnelle und effektive Lösungen zu finden.
Zusammenfassend zeigt das aktuelle Maßnahmenpaket des BMWK einen klaren Weg, wie die Windkraftindustrie sicherer und wettbewerbsfähiger gemacht werden kann. Das gesamte Vorhaben ist nicht nur eine Antwort auf aktuelle Herausforderungen, sondern auch ein bedeutender Schritt in die Zukunft der erneuerbaren Energien in Deutschland.
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