Im malerischen Fehmarn fand ein ganz besonderer Fernsehdreh statt, der nicht nur den Komparsen, sondern auch den Hauptdarstellern eine Möglichkeit bot, Erlebnisse abseits des Scheinwerferlichts zu teilen. Eine kreative Mitarbeiterin der Lübecker Nachrichten durfte als Komparse bei der beliebten Krimiserie „Nord bei Nordwest“ mitwirken. Schon beim Vorbereitungstelefonat mit ihrer 93-jährigen Oma war die Aufregung spürbar, als diese riet, etwas „Nettes“ anzuziehen, um vor der Kamera gut auszusehen.
Am Drehmorgen wurde eine Auswahl an Outfits vorbereitet, wobei die Kostümbildnerin eine olivefarbene Jacke auswählte, um den Anforderungen des Sets gerecht zu werden. Die Vorgaben für die Kleidung waren klar: keine grellen Farben und keinesfalls schwarz oder weiß. Diese Überlegungen sind wichtig, um die Zuschauer nicht von den Hauptdarstellern abzulenken. Das Setting war liebevoll vorbereitet und zeugte von der Professionalität des Teams.
Aufregung am Set
Am Set angekommen, verflog die Nervosität schnell. Ein herzlicher Empfang von den anderen Komparsen und Schauspielern, darunter Hinnerk Schönemann und Cem Ali Gültekin, sorgte dafür, dass sich die Neuankömmlinge sofort willkommen fühlten. Für die Komparsen gab es sogar einen eigenen Trailer, was den Tag noch spezieller machte.
Ein ganz neuer Aspekt war die Regisseurin, die das Geschehen mit einem klaren und ruhigen Befehl anleiteten. „Probe“, rief sie und sofort trat eine Stille ein, die für den Drehtag entscheidend war. Es wurde deutlich, dass jeder, ob belanglos oder nicht, eine Rolle im Gesamtbild spielte. Mit Klebestreifen auf dem Deich von Orth wurde präzise markiert, wo die Hauptdarsteller und Komparsen stehen mussten.
Dreharbeiten und Freude
Es wurde schnell klar, dass sogar die kleinsten Rollen einen Einfluss auf die Gesamtproduktion hatten. Während Cem Ali Gültekin als Mehmet Ösker vor der Kamera stand, hatte die Komparse die Aufgabe, einen bestimmten Weg zu laufen, der koordinierte Bewegungen erforderte. Die Rückmeldungen nach den Aufnahmen waren ermutigend, was die Kamerakarawane anging. „Geschafft“, dachte jeder, der in irgendeiner Weise zur Szene beitrug.
Ein gemeinsames Mittagessen wurde organisiert, und das Catering übertraf die Erwartungen mit abwechslungsreichen Optionen. Salate, Pasta und sogar vegane Gerichte standen zur Wahl. Diese Gelegenheiten zum Austausch hatten nicht nur sozialen, sondern auch informellen Charakter, wodurch Freundschaften unter den Komparsen entstanden. Die Atmosphäre war entspannt und freundschaftlich, als man sich nach dem ersten gemeinsamen Tag bereits wie alte Bekannte fühlte.
Nach dem Essen wechselte das Drehen zur nächsten Kulisse, wo es um einen Fischstand ging. Der Komparse wurde instruiert, wie er mit dem Kauf von Brötchen und Cola ins Bild passen sollte. Solche Anweisungen schienen überraschend einfach, stellten sich jedoch als gar nicht so leicht heraus – es gab zahlreiche Wiederholungen, bis die Regisseurin schließlich zufrieden war.
Der Tag endete für alle Beteiligten schnell, und die Frage, ob der Auftritt am Ende tatsächlich im Bild zu sehen sein würde, blieb offen. Die Episode „Pechmarie“ wird erst im Jahr 2026 ausgestrahlt, was den Spannungsbogen für die Komparsen weiter erhöht. Das Engagement und die Erfahrungen hinter den Kulissen geben einen faszinierenden Einblick in die Welt des Fernsehens, wohingegen die Vorfreude auf die eigentliche Ausstrahlung noch Jahre in der Luft hängt.
Quelle: Lübecker Nachrichten