Die Situation für schwangere Frauen auf Sylt wird dramatisch: Der Hebammen-Notruf steht vor dem Aus! Von Januar bis April 2025 wird der Notruf nicht besetzt sein, nachdem zwei Hebammen gekündigt haben. Sollte es nicht gelingen, die Stellen rechtzeitig zu besetzen, wird der Notruf ab April, ähnlich wie bereits 2021, komplett eingestellt. Ulrike Körbs, die Vorsitzende des Sozialausschusses, warnte eindringlich vor dieser Entwicklung.
Ab dem 1. Januar 2025 sind nur noch drei Hebammen im Dienst, da der Kreis seit Oktober vergeblich nach Nachfolgern sucht. „Es droht die Einstellung des kompletten Notrufs auf der Insel“, so Körbs. Die Gründe für die Kündigungen sind unklar, jedoch gab es offenbar vertragliche Schwierigkeiten mit der Nordseeklinik, die zu Unzufriedenheit unter den Hebammen führten. Zudem fühlten sich viele nicht ausreichend wertgeschätzt.
Kritische Lage für Schwangere
Das drohende Aus des Hebammen-Notrufs ist der nächste Schlag für schwangere Frauen auf Sylt. Bereits im Juli 2024 stellten zwei Gynäkologen ihre Tätigkeit in der Nordseeklinik ein, was die Situation weiter verschärft. Dr. Budkowski ist in Rente gegangen, und Dr. Müller wollte die Betreuung nicht alleine fortführen. Die Klinik sichert zwar zu, sich um Notfälle zu kümmern, doch die Unsicherheit bleibt.
Ein Kreißsaal auf Sylt existiert seit 2014 nicht mehr, und viele Kinder wurden bereits unter dramatischen Umständen geboren – im Rettungswagen oder zu Hause. Die Vorsitzende des Hebammen-Verbands in Schleswig-Holstein, Anke Bertram, hatte in einem Brandbrief auf diese Missstände hingewiesen. Mit dem drohenden Aus des Hebammen-Notrufs steht die Insel erneut vor einer großen Herausforderung, die dringend gelöst werden muss.
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