In Geesthacht, einer Stadt im Kreis Herzogtum Lauenburg, wird die medizinische Zukunft auf eine harte Probe gestellt. Der Wirtschaftsverbund Herzogtum Lauenburg hat in einem eindringlichen offenen Brief an die Abgeordneten des Schleswig-Holsteinischen Landtages sowie das Gesundheitsministerium seine ernsthaften Bedenken gegenüber der möglichen Schließung des lokalen Krankenhauses geäußert. Anlass sind nicht nur die unmittelbaren Auswirkungen auf die rund 100.000 Einwohner der Region, sondern auch die Folgen, die eine solche Entscheidung für die medizinische Versorgung haben würde. Die Schließung müsse unbedingt verhindert werden, fordern die Wirtschaftsvertreter.
Im Brief, der eindringlich die Wichtigkeit des Geesthachter Krankenhauses betont, wird aufgeführt, dass die Schließung katastrophale Auswirkungen haben könnte. Besonders alarmierend sei der drohende Verlust der Notfallversorgung sowie spezialisierten Abteilungen wie der Gynäkologie und Psychotherapie. Ein Verschwinden des Krankenhauses würde nicht nur den Südkreis grob benachteiligen, sondern auch die örtliche Gesundheitsversorgung gefährden, die bereits angeschlagen ist.
Folgen für die Notfallversorgung
In der Region ist das Geesthachter Krankenhaus für viele Menschen die erste Anlaufstelle im Notfall. Würde die Einrichtung schließen, müssten Patienten aus Städten wie Schwarzenbek, Lauenburg oder Büchen in den nächsten Notfallort reisen, der sich in Reinbek oder Ratzeburg befindet. Diese Orte sind jedoch erst nach einer Fahrtzeit von mindestens 30 Minuten zu erreichen, was in Notfällen untragbar ist. Diese enormen Distanzen stehen im klaren Widerspruch zu den gesetzlichen Hilfsfristen, die eine schnelle und adäquate medizinische Versorgung sicherstellen sollen.
Der Wirtschaftsverbund kritisiert scharf, dass die Aussage der Landesregierung, andere Krankenhäuser könnten die Notfallversorgung übernehmen, nicht haltbar ist. Viele Menschen, insbesondere ältere Bürger, könnten physisch und logistisch kaum die weit entfernten Kliniken erreichen, da es an einer angemessenen Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr mangelt.
Wichtige medizinische Abteilungen in Gefahr
Der Verlust der gynäkologischen Abteilung des Geesthachter Krankenhauses ist besonders alarmierend. Diese Abteilung ist über den Landkreis hinaus für ihre hohe medizinische Qualität bekannt. Gerade erst vor anderthalb Jahren wurde sie als nötig eingestuft. Der Wegfall der Geburtshilfe und des ausgezeichneten Brustzentrums wäre ein erheblicher Rückschlag für die Gesundheitsversorgung von Frauen in der Region. Das Profil der Klinik würde durch die Schließung stark beeinträchtigt, und viele Patientinnen fänden sich dann ohne adäquate Angebote wieder.
Der Brief stellt ebenfalls die physiotherapeutische und psychotherapeutische Klinik des Krankenhauses in den Fokus. In einem Bereich, in dem es ohnehin an Therapieplätzen mangelt, könnte die Schließung der Psychotherapeutischen Klinik bedeuten, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen noch weniger Zugang zu notwendiger Hilfe und Unterstützung erhalten.
Die Kommunen im Einzugsgebiet des Geesthachter Krankenhauses sind sich einig: Sie möchten nicht für die Entscheidungen der Politik leiden müssen. Der Wirtschaftsverbund macht deutlich, dass es an der Zeit ist, Verantwortung zu zeigen und die Bedeutung des Krankenhausstandortes anzuerkennen. Die Versorgungsrelevanz des Geesthachter Krankenhauses dürfe nicht unterschätzt werden. All dies geschieht, während die Stimmen in der Region lauter werden und diese drohende Schließung einen riesigen Schatten auf die Gesundheitsversorgung wirft.
Abschließend fordert der Wirtschaftsverbund die Landesregierung auf, sich für den Erhalt des Geesthachter Krankenhauses stark zu machen. In Anbetracht der Herausforderungen, die die Schließung für die Bürger mit sich bringen würde, ist es von essenzieller Bedeutung, dass die Stadt Geesthacht nicht um ihre medizinische Versorgung gebracht wird. Hätte man die Möglichkeit zur Aufrechterhaltung dieser wichtigen Einrichtung, würde dies nicht nur das Wohl der Bevölkerung sichern, sondern auch der regionalen Wirtschaft helfen.
„Wir appellieren an Sie: Setzen Sie sich für den Erhalt dieser unverzichtbaren Einrichtung ein, bevor es zu spät ist“, so die Appelle der Wirtschaftsvertreter. Sie zeichnen ein Bild der Dringlichkeit und verdeutlichen, dass die Zeit drängt. Sollte das Geesthachter Krankenhaus tatsächlich schließen müssen, wäre dies alles andere als nur eine lokale Angelegenheit; es würde weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen.
Die Informationen aus diesem umfassenden Schreiben sind auf der Webseite herzogtum-direkt.de zu finden und bieten einen tiefen Einblick in die aktuelle Problematik.