In Zschepplin stehen Veränderungen bei den Elternbeiträgen für die Kinderbetreuung bevor. Bei der nächsten Sitzung des Gemeinderates wird ein Vorschlag zur Anpassung dieser Beiträge ab dem Jahr 2025 auf der Tagesordnung stehen. Bürgermeister Kay Kunath, der parteilos ist, hat bereits auf die Notwendigkeit einer moderaten Erhöhung hingewiesen, die die zuletzt im Jahr 2020 angepassten Beiträge betreffen wird.
Bürgermeister Kunath erklärte, dass die Erhöhung notwendig sei, um die gestiegenen Zuschüsse der Gemeinde an die kommunalen Kindereinrichtungen in Zschepplin, Hohenprießnitz und Naundorf sowie an die Kita in Niederglaucha zu berücksichtigen. Damit sollen die finanzielle Situation der Gemeinde und die Anforderungen der Kommunalaufsicht erfüllt werden. „Wir müssen auch gegenüber der Kommunalaufsicht zeigen, dass wir gewillt sind, Einnahmen zu generieren“, so Kunath.
Steigende Elternbeiträge
Die finanziellen Unterstützungen durch die Gemeinde sind in den letzten Jahren erheblich angestiegen. Während die Ausgaben 2021 noch bei 451.000 Euro lagen, sind sie für 2023 auf 628.000 Euro geklettert. Kunath gibt zu, dass es ihm „in der Seele weh“ tue, die Elternbeiträge zu erhöhen, doch die angespannte Kassenlage zwinge die Gemeinde zu diesen Schritten. Er bezeichnet die vorliegenden Vorschläge als ausgewogen.
Der aktuelle Vorschlag sieht vor, dass die neunstündige Betreuung in der Krippe ab Januar 2025 von 225 Euro auf 240 Euro erhöht wird. Für Kindergartenplätze soll der Beitrag von 134 Euro auf 140 Euro und für Hortplätze von 78 Euro auf 82 Euro steigen.
Die endgültige Entscheidung über diese Erhöhung liegt beim Gemeinderat, der am Dienstag, den 22. Oktober, um 19:30 Uhr im Versammlungsraum der Turnhalle in Zschepplin zusammenkommen wird.
Vergleich mit umliegenden Gemeinden
Interessant ist auch der Vergleich zu den umliegenden Gemeinden wie Bad Düben, Delitzsch und Eilenburg. Nach der geplanten Erhöhung würden die Elternbeiträge in Zschepplin leicht über dem Durchschnitt dieser Gemeinden liegen, der bei 234 Euro für die Krippe, 137 Euro für die Kita und 79 Euro für den Hort liegt. Dennoch könnte auch dort bald Handlungsbedarf in Bezug auf die Elternbeiträge entstehen, da die finanzielle Situation vieler Kommunen angespannt ist.
Es ist bemerkenswert, dass Zschepplin auch mit dieser Erhöhung bei weitem nicht die vom Freistaat vorgegebenen Spielräume ausnutzt. Der geplante Elternbeitrag für die Krippe läge lediglich bei 17,79 Prozent der tatsächlichen Kosten, während der Höchstsatz bei 30 Prozent liegt. Es wird angenommen, dass sich der Elternanteil bis 2025 der vorgeschriebenen Minimalgrenze von 15 Prozent annähern könnte, was die finanzielle Belastung der Eltern betreffen könnte.
Diese Entwicklungen in Zschepplin sind Teil eines größeren Trends, der zeigt, wie Gemeinden in der Region mit den Herausforderungen der Kinderbetreuung umzugehen versuchen. Für genauere Informationen zu dieser Thematik, siehe auch www.lvz.de.