Im 112. Leipziger Derby triumphiert der FC Lok über die BSG Chemie mit einem klaren 2:0. Dieses Ergebnis stellt einen wichtigen Sieg dar, besonders im Hinblick auf die letzte Begegnung im Mai, die mit einer 0:2-Niederlage für Lok endete. Trainer Jochen Seitz konnte mit seiner ungeschlagenen Mannschaft den Vorsprung in der Regionalliga Nordost auf satte sieben Punkte vor dem Verfolger Jena ausbauen, während die Chemiker nun ihre dritte Niederlage in Folge hinnehmen müssen.
Die Partie fand vor 10.503 leidenschaftlichen Fans im Plache-Stadion statt. Die ersten Höhepunkte lieferte Stefan Maderer, der bereits nach 24 Minuten zum ersten Tor der Begegnung einnetzte. Ein präziser, nicht besonders scharfer Schuss aus 16 Metern weckte die Menge, als der gegnerische Torwart, Benjamin Bellot, dem Ball nur hinterherschauen konnte, während dieser ins linke Eck rollte.
Ein überraschender Start
Besonders bemerkenswert ist, dass Maderer, der vor dem Spiel angekündigt hatte, vor der Fernsehkamera besonders glänzen zu wollen, nach diesem Tor bereits sein sechstes Saisontor erzielte. Trotz diesem gelungenen Auftakt tat sich Lok Leipzig in der Folgezeit schwer mit der gut organisierten Defensive der Chemie. Diese hatte zuvor in zwei Spielen acht Gegentore hinnehmen müssen, zeigte sich jedoch offensiv nicht minder engagiert.
Der Anfang war vielversprechend: Bereits nach sieben Minuten war Lok-Keeper Andreas Naumann gefordert und musste einen gefährlichen, abgefälschten Schuss von Dennis Mast abwehren. Chemie blieb zunächst am Ball und versuchte, sich offensiv zu zeigen, doch misslang eine entscheidende Eingabe vor dem ersten Tor.
Das Spiel war gut besucht und die Spannung hoch, doch die Lok-Mannschaft ließ sich trotz der Schwierigkeiten nicht entmutigen. Maderer musste zur Halbzeit verletzungsbedingt vom Platz, für ihn kam Djamal Ziane. Kurz nach dem Seitenwechsel fiel dann das zweite Tor für Lok. Farid Abderrahmane setzte zu einer langen Flanke an, die Pasqual Verkamp am langen Pfosten verwertete und somit auf 2:0 erhöhte.
Hitze auf und neben dem Platz
Kaum hadert Chemie mit dem Rückstand, wird die Stimmung auf dem Spielfeld hitziger. Aus dem Block der Chemiker zündeten einige Fans Pyrotechnik, und ein Böller flog ebenfalls aus dem Bereich der Lok-Anhänger, was zu einer Unterbrechung durch Schiedsrichter Pascal Wien führte. Die Polizei war sofort vor Ort, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.
Nach der Unterbrechung drängte die BSG Chemie auf einen Anschlusstreffer. Lok-Torhüter Naumann, der hervorragende Reflexe zeigte, parierte Kopfbälle von Julian Weigel und Tim Bunge in der 74. Minute bravourös. Trotz der Bemühungen der Chemiker hielt die Lok-Abwehr die Angriffe bis zum Schlusspfiff stand.
Das Spiel endete mit einem Jubelchor der Lok-Fans, die „Derbysieger, Derbysieger, hey, hey“ riefen. Dieser Sieg im Derby bedeutet nicht nur einen moralischen Auftrieb für die Mannschaft von Sebastian Seitz, sondern festigt auch ihre Position an der Tabellenspitze der Regionalliga Nordost. Die Chemie muss nun zurück an die Arbeit gehen und ihre nächsten Schritte überdenken, während Lok Leipzig optimal in die kommende Saison startet.