Bautzen. Er ist nicht mehr der schäbige Bahnhof, der ihn einst als „Schandfleck“ in die Schlagzeilen brachte! Jörg Drews, Chef von Hentschke Bau, ist stolz darauf, dass Bautzen nun „Deutschlands Bahnhof des Jahres 2024” ist! Der Verwandlungsschlag kam nach jahrelangen, schweißtreibenden Sanierungsarbeiten und der Feststellung, dass die Empfangshalle 2014 baupolizeilich gesperrt werden musste. „Nicht dulden – wir mussten etwas unternehmen“, erinnert sich Drews. Was für ein Aufstieg!
Die Allianz pro Schiene ehrte diesen monumentalen Wandel, nachdem der Bahnhof nun ein echtes Schmuckstück geworden ist. „Wir haben alles daran gesetzt, die weitläufige Halle hell und einladend zu gestalten“, erzählt Gerald Lucas, Prokurist des größeren Bauträgers. Auf rund 1,50 Meter wurde das Dach angehoben, und der Bahnhof begrüßt Reisende heute mit einer neu gestalteten Galerie und Wartelounges. Die erfolgreiche Umgestaltung wurde mit einem Sonderpreis für den Landbahnhof Sörup in Schleswig-Holstein gekrönt. Unterstützung erhielt der Bahnhof in Bautzen durch private Investoren, ohne die diese beeindruckende Transformation kaum möglich gewesen wäre.
Eine Wartelounge für alle – und kostenlose Toiletten
Die neue Bahnhofshalle hat nicht nur Geschichte, sie bietet auch zahlreiche Annehmlichkeiten. Von einem kleinen Reisezentrum bis hin zu einem Café mit gemütlichen Sitzgelegenheiten, alles wurde so gestaltet, dass es sowohl praktisch als auch einladend ist. „Außen prachtvoll, innen praktisch“, titelt die Jury. Täglich nutzen etwa 3.300 Menschen diesen neuen Anziehungspunkt, und die Resonanz ist durchweg positiv. Das Bahnhofsretter-Duo Drews und Lucas verbindet mit diesem Ort eine tiefe Leidenschaft für ihre Heimat und träumen nun von einer internationalen Verbindung nach Paris und Breslau.
Doch trotz dieser Erfolge gibt es Herausforderungen. Der Bahnhof steht unter dem Druck von Vandalismus, und die Instandhaltung kostet rund 30.000 Euro jährlich. Dennoch bleibt der Blick nach vorn gerichtet. „Wir brauchen die Unterstützung der Politik, um das Potenzial dieses Ortes voll auszuschöpfen“, betont Drews. Ein klarer Appell an Sachsens Ministerpräsidenten, den unaufhaltsamen Aufschwung weiter zu fördern!