Russland und Belarus starten gefährliches Manöver nahe der NATO!
Russland und Belarus starten vom 12. bis 16. September 2025 das Militärmanöver „Sapad 2025“ an der EU-Grenze, was Polen alarmiert.

Russland und Belarus starten gefährliches Manöver nahe der NATO!
Russland und Belarus haben am Freitag, den 11. September 2025, mit dem strategischen Manöver Sapad 2025 begonnen. Diese Militärübung wird bis zum 16. September durchgeführt und findet an der Grenze zu Polen und der Ukraine statt. Die Sapad-Manöver, die alle vier Jahre stattfinden, ziehen in der Regel die Aufmerksamkeit westlicher Militärs auf sich, da frühere Übungen oft als Vorwand für größere militärische Operationen genutzt wurden. So zeigten sich Experten besorgt über die Absichten Moskaus und Minsks, insbesondere nach der Mahnung, die bereits im Mai geäußert wurde, als einige Übungsteile gestrichen und ins Landesinnere verlegt werden sollten. Klemens Fischer von der Universität zu Köln bezeichnete die Übung als gegen die Nordostflanke der NATO gerichtet.
Ein bedeutender Faktor, der die Situation anheizt, ist das Eindringen russischer Drohnen nach Polen am 10. September. Dies führte dazu, dass Polen während der Übung seine Grenze zu Belarus schloss und Teile seines Luftraums sperrte. Angesichts dieser Entwicklungen aktivierte Polen den Artikel 4 des NATO-Vertrags, was eine Konsultation unter den Mitgliedsstaaten auslöst. Alexander Wolfowitsch, Staatssekretär des belarussischen Sicherheitsrats, versicherte jedoch, dass die Übung nicht als Bedrohung wahrgenommen werden sollte. Militärexperten hingegen werteten sie als eindeutige Machtdemonstration.
Internationale Reaktionen und NATO-Maßnahmen
Die NATO hat bereits Maßnahmen ergriffen, um auf mögliche Bedrohungen durch die russisch-belarussische Übung zu reagieren. Dazu gehören die Verlegung einer schnellen Einsatztruppe nach Rumänien und die Stationierung von Kampftruppen in acht Mitgliedstaaten. Deutschland beteiligt sich aktiv, indem eine Kampfbrigade nach Litauen geschickt wird. Zudem hat die NATO die Luftabwehr für die baltischen Staaten übernommen.
Besonders alarmierend erscheint die Verwendung neuer, nuklearfähiger Mittelstreckenraketen wie der Oreschnik, für die das belarussische Militär unter der Leitung von Verteidigungsminister Viktor Chrenin trainiert. Dies wurde im Kontext der Militarisierung entlang der NATO-Ostflanke und dem zunehmenden unruhigen Umfeld in Ost- und Mitteleuropa diskutiert.
Zusätzlicher militärischer Druck und Übungen
Zusätzlich zu Sapad 2025 findet zeitgleich in Polen die NATO-Übung Tarassis 25 statt, die im Rahmen der Joint Expeditionary Force durchgeführt wird. Litauische Truppen führen währenddessen Übungen zur nationalen Verteidigung durch, genannt Thunder Strike. Diese zeitgleichen Übungen verdeutlichen das Bestreben der NATO-Staaten, ihre Reaktionsfähigkeit und Zusammenarbeit im Angesicht potenzieller Bedrohungen zu stärken.
Die Situation an der nordöstlichen Grenze der NATO, insbesondere in der Suwałki-Lücke, wird von Historikern wie Sönke Neitzel als ernst angesehen. Er merkt besorgt an, dass dieser Sommer möglicherweise der „letzte Sommer in Frieden“ für Deutschland sein könnte. Die vergangenen Erfahrungen, insbesondere mit dem Überfall auf die Ukraine im Jahr 2022, lassen viele Beobachter vorsichtig werden.
Die Debatten rund um Sapad 2025 werden auch auf dem bevorstehenden NATO-Gipfel thematisiert werden, wobei sowohl NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg als auch andere hochrangige Offizielle eine klare Antwort auf die wachsenden militärischen Aktivitäten Russlands und Belaruss ausdrücken werden müssen.
Insgesamt bleibt die internationale Gemeinschaft wachsam gegenüber den Entwicklungen im Rahmen von Sapad 2025 und den damit verbundenen sicherheitspolitischen Implikationen.