Trier

Ein Stück Trierer Geschichte: Kunstwerke kehren nach über 100 Jahren zurück!

TRIER. Das Stadtmuseum Simeonstift in Trier hat kürzlich eine bemerkenswerte Schenkung erhalten. Lady Vibeke Dunleath, die ebenfalls Wurzeln in Trier hat und in Nordirland lebt, übergab zwei einzigartige Gemälde sowie Teile eines historischen Tee-Services. Diese Übergabe hat sowohl kulturelle als auch persönliche Bedeutung, da die Kunstwerke eine lange Familiengeschichte erzählen.

Unter den geschenkten Kunstwerken befindet sich ein Ölgemälde des Trierer Malers Anton Schneider-Postrum, der von 1869 bis 1943 lebte, mit einer Ansicht des malerischen Kylltals. Zudem gehört ein Aquarell der Schülerin Schneider-Postrums, Anne-Marie Dorph, zu dieser besonderen Sammlung. Interessanterweise ist Anne-Marie Dorph die Großtante von Lady Dunleath und wurde 1900 in Trier geboren. Ihr Aquarell, das das Wohnzimmer der ehemaligen Villa Solbakken in Trier-Pallien darstellt, bietet anschauliche Einblicke in das bürgerliche Leben jener Epoche.

Die Geschichte der Kunstwerke

Die Geschichte hinter diesen Kunstwerken ist so facettenreich wie die Bilder selbst. Bøje Dorph, Anne-Maries Vater, wurde in Dänemark als jüngster Sohn geboren und folgte einer anderen Lebensbahn als seine Brüder. Während der älteste Bruder den Familienhof übernahm, entschied sich Bøje für ein Leben in Deutschland. Er ließ sich schließlich in Trier nieder, eröffnete dort einen Farben- und Tapetengeschäft und gründete eine Familie. Die Familie kehrte in den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen nach Dänemark zurück, doch die Erinnerungen an Trier blieben stets lebendig. „Meine Großtante hat Trier nie vergessen“, betonte Lady Dunleath, „sie wäre sicher sehr froh, dass ihre Bilder nun hier im Museum sind.“

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Lady Vibeke Dunleath selbst hat eine wechselvolle Geschichte. Sie wurde in Kopenhagen geboren und lebt heute in Ballywalter Park in Nordirland, einem der prächtigsten Herrenhäuser dieser Region. Die Erbstücke ihrer Großtante haben im Jahr 1991 ihren Weg zurück zu Lady Dunleath gefunden und kehren nach über einem Jahrhundert wieder zu ihren Ursprüngen in Trier zurück.

Der Kulturdezernent Markus Nöhl hob hervor, wie wertvoll solche Stiftungen für die Sammlung des Stadtmuseums sind: „Die Stiftungen sind wunderbare Ergänzungen unserer Kunstbestände. Dieses bürgerliche Engagement ist die Grundlage unserer Sammlung.“ Das Stadtmuseum Simeonstift hat eine lange Tradition von Schenkungen, sowohl aus der Stadtgesellschaft als auch aus internationalen Verbindungen, wie man in diesem Fall sieht.

Mit der Übergabe dieser Kunstwerke finden nicht nur faszinierende Geschichten ihren Platz im Museum, sondern es wird auch eine Verbindung zwischen Trier und Nordirland geschaffen. Lady Dunleaths Familiengeschichte verbindet zwei Kulturen über das Erbe von Kunst und Tradition hinweg. Diese Schenkung verdeutlicht die Bedeutung, die persönliche Geschichten und Erinnerungen für kulturelle Institutionen haben können, und bereichert damit die Sammlung des Museums erheblich.

Insgesamt zeigt diese außergewöhnliche Schenkung, wie Kunst nicht nur schöne Bilder sind, sondern auch Brücken zwischen Menschen und Kulturen bauen können. Sie verstärkt die Identität des Stadtmuseums Simeonstift und führt uns die langen Verbindungen vor Augen, die Kunst und Menschlichkeit miteinander verbinden.

Quelle/Referenz
lokalo.de

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