Kreis Mayen-Koblenz/Koblenz. Ein dramatischer Wendepunkt für den bedrohten Steinkrebs! In einem bahnbrechenden Projekt, unterstützt von der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord mit satten 35.000 Euro, haben Wissenschaftler und engagierte Ehrenamtliche eine innovative Methode zur Zucht und Wiederansiedlung dieser faszinierenden Art entwickelt. Der Steinkrebs, einst in den klaren Quellbächen Europas weit verbreitet, ist durch die verheerende Krebspest, die durch invasive amerikanische Krebsarten eingeschleppt wurde, stark gefährdet. Doch jetzt gibt es Hoffnung!
In einem aufregenden Schritt wurden kürzlich 504 gesunde Jungsteinkrebse erfolgreich im Kleinbornsbach im Koblenzer Stadtwald und im Aspeler Bach oberhalb von Niederfell ausgewildert. SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis zeigt sich optimistisch: „Die Testansiedlungen zeigen: Mit der entwickelten Methode können künftig Jungtiere der bedrohten Art in hinreichender Zahl für Wiederbesiedlungsprojekte in Rheinland-Pfalz bereitgestellt werden“. Dies ist bereits der zweite Erfolg des Projekts, nachdem im letzten Jahr rund 200 Tiere in die Gewässer eingesetzt wurden. Die Eier, aus denen diese kleinen Krebse schlüpfen, stammen von weiblichen Steinkrebsen, die in den Gewässern des Koblenzer Stadtwaldes leben – ein wahrer Schatz an Biodiversität!
Einzigartige Zuchtmethoden
Die SGD Nord hat in den letzten drei Jahren in Zusammenarbeit mit engagierten Freiwilligen und spezialisierten Unternehmen eine bemerkenswerte Zuchtmethode etabliert. Die weiblichen Steinkrebse werden schonend behandelt, ihre Eier entnommen und die Tiere kehren nach der Entnahme in ihr Heimatgewässer zurück. Die Eier werden dann an das Institut für nachhaltiges Ressourcenmanagement in Schleswig-Holstein übergeben, wo sie unter optimalen Bedingungen aufgezogen werden. Sobald die Jungtiere stark genug sind, werden sie in ihre neuen Lebensräume entlassen, um die Population zu stärken.
Die Entwicklung der Gewässerqualität in einigen Quellbächen in Rheinland-Pfalz lässt auf eine positive Zukunft für die Wiederansiedlung des Steinkrebses hoffen. Dank der unermüdlichen Arbeit der Ehrenamtlichen und der finanziellen Unterstützung der SGD Nord wird dieser wichtige Schritt zum Schutz der Artenvielfalt in der Region möglich. Die intakten Vorkommen der Steinkrebse sind ein Beweis für den Erfolg dieser bedeutenden Initiative!