In Koblenz wird es ernst: Der Steuerfuss soll von 118 auf 122 Prozent angehoben werden! Gemeindeammann Andreas Wanzenried (parteilos) erklärt, dass diese schmerzhafte Entscheidung unumgänglich ist, um die Gemeindefinanzen zu stabilisieren. Trotz dieser Erhöhung rechnet der Gemeinderat für 2025 mit einem Minus von rund 830.000 Franken. Ein finanzielles Desaster, das bereits zum dritten Mal in Folge droht!
Die Diskussion über die Steuererhöhung zieht sich schon seit Jahren hin. Wanzenried betont, dass die Finanzen seit seiner Wahl 2010 nicht gesund sind. Die Steuereinnahmen haben sich in den letzten zwei Jahren nicht wie erhofft entwickelt. Weder die Neuüberbauungen noch die erwarteten Gewerbezuzüge haben die erhofften Einnahmen gebracht. „Deshalb mussten wir jetzt aktiv werden“, so Wanzenried. Am 21. November wird die Wintergemeinde über den Antrag des Gemeinderates entscheiden.
Hohe Ausgaben und fehlende Einnahmen
Der hohe Aufwandüberschuss ist vor allem auf massive Ausgaben im Bildungs- und Sozialbereich sowie auf die Verwaltung zurückzuführen. Wanzenried erklärt, dass die Gemeinde mehr Steuerzahler braucht, um die Einnahmen zu steigern. Ein großes Potenzial sieht er in der leerstehenden Liegenschaft des ehemaligen Bürostuhlherstellers Giroflex. Um Neuzuzüger anzulocken, müssen jedoch erst geeignete Gebiete erschlossen werden – ein Prozess, der noch Jahre in Anspruch nehmen könnte.
Die Steuererhöhung ist nur ein erster Schritt. Wanzenried kündigt an, dass die Gemeinde weiterhin sparen und zusätzliche Einnahmen generieren muss. Eine Erhöhung des Steuerfusses auf 126 Prozent könnte in Zukunft notwendig werden, um Ergänzungsbeiträge beim Kanton zu beantragen. Gespräche über mögliche Kooperationen mit anderen Gemeinden laufen bereits, um Kosten zu senken und die finanzielle Situation nachhaltig zu verbessern.
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