Koblenz hat am vergangenen Wochenende ein spannendes Duell in der CGM-Arena erlebt. Nach einer durchwachsenen Derby-Niederlage gegen Trier in der Vorwoche trafen die EPG Guardians auf den favorisierten Gegner Kirchheim. Angeheizt von der Kritik an ihrem Trainer Marco van den Berg zeigten die Koblenzer von Beginn an bemerkenswerte Einsatzbereitschaft und Teamgeist. Während das Team auf Center Moses Pölking verzichten musste, der sich verletzt hatte, feierte Neuzugang Allin Blunt sein Debüt und sorgte schnell für positive Akzente.
Von der ersten Spielminute an stürmten die Koblenzer mit viel Energie ins Spiel. Ty Cockfield, der zuvor für seine Defensivleistung kritisiert wurde, schoss nach einem Steal direkt die ersten Punkte. Unter dem beeindruckenden Druck der Gastgeber tat sich Kirchheim schwer und geriet schnell ins Hintertreffen. Ein Dunk von David Böhm und ein Dreipunktewurf von Michael Bradley sorgten für einen 8:2-Vorsprung der Guardians. Trotz einer schnellen Foulquote waren die Koblenzer entschlossen und konnten das erste Viertel mit 22:16 für sich entscheiden.
Enger Spielverlauf und aufregende Wendungen
Im zweiten Viertel allerdings kam es zu einem Wendepunkt, als Kirchheim innerhalb von nur 90 Sekunden ausglich und dann sogar mit 29:23 in Führung ging. Doch die Guardians ließen sich nicht unterkriegen – Ty Cockfield war in Topform und erzielte in der ersten Halbzeit insgesamt 15 Punkte. Mit einer geschlossenen Teamleistung konnte Koblenz zur Pause mit 41:38 in Führung gehen. Die Koblenzer Verteidigung zeigte sich stark und hinderte Kirchheims Dreipunkeschützen an ihrer gewohnten Treffsicherheit.
In der zweiten Halbzeit blieb es spannend. Die Partie wogte hin und her, wobei Ty Cockfield immer wieder das Publikum mit seinen Trümpfen in der Offensive begeisterte. Die Zuschauer sahen eine ansprechende Leistung, die jedoch von der frühen Überquerung der Teamfoul-Grenze beeinträchtigt wurde. Kirchheim gelang es, durch einige Freiwürfe das Spiel offen zu halten, doch die Koblenzer behielten zunächst die Oberhand und führten mit 59:58 vor dem letzten Viertel.
Die letzten zehn Minuten des Spiels boten ein aufregendes Finale. Doch plötzlich kam die Wende: Kirchheim traf mehrere wichtige Dreipunktewürfe, während die Koblenzer nur schwer zum Korb gelangen konnten und in den ersten Minuten des vierten Viertels nur vier Punkte erzielten. Eine Auszeit von van den Berg half nicht, und wenig später führten die Gäste mit 70:63. Obwohl Kapitän Dominique Johnson noch einmal Hoffnung weckte, zog Kirchheim das Spiel durch routiniertes Spiel und Erfahrung über die Zeit. Am Ende lautete der Spielstand 80:87 aus Sicht der Koblenzer.
Ty Cockfield war einmal mehr der beste Scorer des Spiels mit 25 Punkten. Auf der Kirchheimer Seite glänzten Miryne Thomas und Cameron Henry, die je 21 und 20 Punkte erzielten. Unter den Koblezern überzeugten verleitet von Maurice Pluskota, Allin Blunt und David Böhm mit soliden Leistungen und einer schönen Teamdynamik, die Hoffnung auf kommende Spiele macht.
Igor Perovic, der Headcoach von Kirchheim, würdigte die Leistung der Koblenzer und bemerkte: „Wir hatten nie den vollen Komfort im Spiel, da die Gastgeber körperlich stark und gut organisiert waren.“ Marco van den Berg hingegen sah Fortschritte in der Entwicklung seines Teams. Trotz der Niederlage zeigte er sich positiv gestimmt hinsichtlich der sinkenden Zahl an Ballverlusten und dem Potenzial seines Teams: „Wir haben gegen eine erfahrene Mannschaft gespielt. Ein besonderes Lob geht an Demetrius Ward, der sehr entscheidend war.“
Für die Guardians steht nun ein wichtiges Spiel vor der Tür: Am Samstag treffen sie auf RASTA Vechta 2, das derzeit am Tabellenende der BARMER 2. Bundesliga ProA steht. Für Koblenz wäre ein Sieg entscheidend, um das Vertrauen in die eigenen Leistungen zu stärken und sich in der Tabelle zu verbessern. Das nächste Heimspiel in der CGM-Arena findet am 26. Oktober gegen die Karlsruhe Lions statt, beim Anpfiff um 19:30 Uhr hoffen die Koblenzer auf zahlreiche Unterstützer im Publikum.