Die kleine Gemeinde Rentweinsdorf hat einen bedeutenden Schritt unternommen, um ihre historische Identität zu bewahren und gleichzeitig eine neue Freizeitattraktion zu bieten. Am vergangenen Sonntag wurde ein „historischer Rundweg“ im Rahmen eines Wandertages eröffnet, der Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste einlädt, die Spuren der Vergangenheit zu erkunden. Bei optimalem Wanderwetter versammelten sich über 100 Interessierte, um Geschichten und Erinnerungen auszutauschen.
Bürgermeister Steffen Kropp begrüßte die Anwesenden auf dem Planplatz und erklärte, dass der Rundweg aus einer „Bürger-Ideenwerkstatt“ entstanden sei. Ursprünglich geplant als ein Projekt zu alten Flurnamen, habe sich die Initiative schnell zu einer umfassenden Erlebnismöglichkeit entwickelt.
Gestaltung und Route des Weges
Der Rundweg erstreckt sich über vier Kilometer und führt von Rentweinsdorf über die Nachbargemeinden Treinfeld und Lind zurück zum Schloss im Hauptort. Die Route wurde so gestaltet, dass sie für Familien und Wanderer leicht begehbar ist, mit nur moderaten Steigungen. Damit wird sie zu einer attraktiven Option für Ausflüge mit Kindern und Schulgruppen.
Die Strecke zeichnet sich durch zahlreiche Beschilderungen aus, die historische Informationen über die verschiedenen Flurstücke und Gebäude bereitstellen. Dies ist besonders interessant für die Bürger von Rentweinsdorf und auch für Touristen, die mehr über die Region erfahren möchten. Schulklassen haben die Möglichkeit, den historischen Weg als Bildungserlebnis zu nutzen.
Highlights des Rundwegs
Ein beeindruckendes Wahrzeichen ist das Treinfelder Tor, das an die reiche Geschichte von Treinfeld erinnert. Siegfried Dürr berichtete während der Wanderung von der Vergangenheit des Tores, das einst drei Tore in der Stadt hatte. Sein Großvater, der damalige Bürgermeister, hatte sich erfolgreich für die Restaurierung des baufälligen Tores eingesetzt, eine Maßnahme, die mit einem großen Fest im Jahr 1956 gefeiert wurde.
Urkundlich finden sich im Treinfelder Tor auch Spuren der früheren Nutzung, als dort Trauungen und Gemeinderatssitzungen stattfanden. Heute gibt es noch Trauungen, und der Turm läutet jeden Abend zu bestimmten Zeiten.
Dr. Alexander Blöchl, der als Manager des Burgenwinkels fungiert, unterstrich die touristische Bedeutung und den Bildungsauftrag des Rundwegs. Er betonte, dass die Zugänglichkeit für alle wichtig sei, auch für Kinderwagen. Origins seiner Initiative sieht er darin, dass Geschichte direkt erlebbar gemacht wird, ohne dass man weit reisen muss. Er ruft die Bevölkerung dazu auf, ihre Meinungen zu den Informationen auf den Schildern mitzuteilen, um die Präsentation weiter zu verbessern.
Ein besonderer Dank galt den engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die an der Ideenwerkstatt teilgenommen haben. Für Kinder wurde eine Prämierung an sieben Stationen vorgesehen, was den Ausflug zu einem spannenden Erlebnis für die ganze Familie macht.