Dresden. In einer riesigen Küche in Kesselsdorf brodelt es bereits am Vormittag: Hier werden täglich unglaubliche 14.000 Mahlzeiten zubereitet! Der Küchenleiter Bernd Fleischer und sein Team zaubern für Schulen, Kitas und sogar Senioren. Der Duft von frisch gekochtem Rinderbraten und Petersiliensoße durchzieht die Luft. Doch während die Köche emsig arbeiten, brodelt auch eine andere Frage in der Stadt: Warum steigen die Preise für Schul- und Kitaessen immer weiter?
Die Antwort ist komplex. Die Mehrwertsteuer wurde zum Jahresbeginn wieder auf das ursprüngliche Niveau angehoben, was die Kosten in die Höhe treibt. Zudem spielen steigende Löhne und die Inflation eine Rolle. Geschäftsführer Markus Grube von Vielfaltmenü erklärt, dass die Preise für das Essen in den Kitas stark variieren. Während einige Einrichtungen für ein Mittagessen unter vier Euro zahlen, müssen andere über fünf Euro berappen. Ein Beispiel: In der Kita Fidelio-F.-Finke-Straße kostet das Essen 5,03 Euro, während es in der Kita Mobile nur 3,80 Euro kostet.
Preissprünge und Unterschiede
Die Unterschiede sind nicht nur auf die Mehrwertsteuer zurückzuführen, sondern auch auf die Art der Dienstleistungen, die die Kitas in Anspruch nehmen. Einrichtungen, die nur das Essen liefern lassen, zahlen weniger Steuern als solche, die auch Serviceleistungen benötigen. Grube vergleicht die Preissituation mit dem Kauf eines Autos: „Es macht einen riesigen Unterschied, ob eine Kita nur das Essen bekommt oder ob sie auch Serviceleistungen in Anspruch nimmt.“ Zudem variieren die Preise je nach Menge der benötigten Mahlzeiten und der gewünschten Qualität, wie etwa Bio-Essen.
Die Zukunft der Essenspreise bleibt ungewiss. Während einige Kitas zum Jahreswechsel keine Preiserhöhung erfahren, müssen andere mit Anstiegen rechnen. Grube warnt: „Wir kompensieren noch immer langsam die Inflation.“ Ein Appell an die Politik: „Studierendenwerke können ihre Essen steuerfrei anbieten. Ich verstehe nicht, wieso das an Schulen und in Kitas anders ist.“