Burscheid. Am 26. Oktober ist es soweit: Altbürgermeister Hans-Dieter Kahrl gibt sich nochmal die Ehre und tritt als Standesbeamter auf! In der charmanten Lambertsmühle wird er gleich mehreren Brautpaaren das Jawort erteilen, und das nicht ohne Grund. Während seiner aktiven Zeit als Bürgermeister und darüber hinaus hat er die Herzen vieler Paare erobert. Seit 1999 hat er mehr als 245 Trauungen geleitet, ein echter Meister seines Fachs!
„Warum ich das mache?“, fragt sich der 79-Jährige. „Ich habe oft ausgeholfen, wenn Personalnot herrschte. Der Zuspruch der Paare und alten Bekannten hat mich motiviert.“ Durch persönliche Kontakte hat er ein beliebtes Gesicht im Standesamt der Stadt Burscheid geworden. Kaleidoskop der Emotionen: Ob es glückliche Paare oder sogar gleichgeschlechtliche Partnerschaften waren, jede Trauung war für ihn ein ganz besonderes Ereignis.
Ein Abschied voller Erinnerungen
Die Erinnerungen sind zahlreich und glänzen in bunten Farben. „Bei jeder Trauung sah ich in die strahlenden Gesichter, und noch nie gab es ein ‚Nein‘!“, schmunzelt Kahrl. Er hat stets persönliche Ansprachen vorbereitet, oft nach dem Austausch mit den Paaren oder deren Eltern. „Die Emotionen kann ich nur wiedergeben, weil ich die Menschen kenne. Es ist eine Herzensangelegenheit“, erzählt er, während er auf die wertvollen Momente zurückblickt.
Doch nicht nur die positiven Erlebnisse bleiben haften. Der Verlust seines Nachfolgers Stefan Caplan hat Spuren hinterlassen. „Es war ein schrecklicher Moment. Wir waren unterschiedlich, aber unsere Kooperation war stark“, erinnert er sich an die bewegenden Trauungen, die er aus voller Überzeugung geleitet hat. „Ich denke, jetzt ist die richtige Zeit, um mich zurückzuziehen“, schließt Kahrl, mit einem letzten Blick auf die Stadt, die ihm so viel bedeutet hat.
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