In Wermelskirchen sorgt die aktuelle Sperrung der Zufahrt zur Mebusmühle für Verwirrung und Unmut unter den Anwohnern. Die Autobahn GmbH nahm Anfang der Woche diesen Schritt, was insbesondere Freizeitsporn und Hotelgäste vor Herausforderungen stellt, da der Zugang zu diesen Regionen nun erheblich erschwert ist.
Die Anlieger, die über Jahre hinweg unbefugt die Raststätte als Ab- und Auffahrt zur Autobahn genutzt haben, zeigen sich enttäuscht. „Es hat nie jemandem geschadet. Es war kein Unfallschwerpunkt“, äußert Ralf Irlenbusch, ein örtlicher Unternehmer. Der die Nutzung in der Vergangenheit stets als problemlos erachtete, schlägt vor, dass auch eine frühere Sperrung der Zufahrt in Betracht gezogen werden könnte. Viele Einwohner sehen die Sperrung als willkürlich und laden die Autobahn GmbH ein, ihre Entscheidungen zu hinterfragen.
Laut Autobahn GmbH gab es eine „hohe verkehrliche Belastung“
Die Autobahn GmbH erklärt, dass die Rastanlage über den Betriebsdienstweg häufig genutzt wurde, was die Belastung erhöht habe. Sie argumentiert, dass Tank- und Rastanlagen nicht für eine solche verkehrliche Beanspruchung ausgelegt seien. Die Anwohner jedoch empfinden die Sperrung als unverhältnismäßig und bemängeln mangelnde Kontrollen in der Vergangenheit, um Missbräuche zu verhindern.
„Die Nutzung war kein Problem, und jetzt soll es plötzlich ein Problem sein?“, fragt Irlenbusch. Er ist überzeugt, dass eine verstärkte Überwachung eine bessere Lösung gewesen wäre. Die Autobahn GmbH informiert zudem, dass im Zusammenhang mit den veränderten Verkehrsanweisungen auch die Beschilderung der Tank- und Rastanlage angepasst wurde, um die rechtliche Situation klarzustellen. Die Sprecherin der Autobahn GmbH kann jedoch nicht erklären, weshalb die Entscheidung gerade jetzt getroffen wurde.
Anwohner müssen riesige Umwege in Kauf nehmen
Für die Anwohner bedeutet die aktuelle Situation massive Umwege. Eva und Frank Hulverscheidt berichteten, dass die neue Verkehrssituation für sie nicht nur unpraktisch, sondern auch zeitaufwendig sei. „Wir müssen nun über Preyersmühle und durch die Innenstadt fahren, nur um wieder an den Punkt zu kommen, den wir vor einer halben Stunde erreicht haben“, beklagt Eva Hulverscheidt. Auch Ralf Irlenbusch ist besorgt über die neuen Gefahren, die sich aus der altbekannten Problematik ergeben könnten. Viele Leute, die die Umwege vermeiden wollen, fahren nachts mit hohen Geschwindigkeiten entgegen der Einbahnstraße und gefährden damit nicht nur sich selbst, sondern auch die Anwohner.
Den Anfragen der Anwohner stellt sich die Autobahn GmbH abweisend. „Die Entscheidung steht fest, und wir haben hier wenig Spielraum“, so die Sprecherin. Während die Anwohner die Entscheidung für ungerecht halten, sehen sie die Autobahn GmbH in einer Position, die sie als unzureichend für die berücksichtigt, was die lokale Nutzung anbelangt.
In der Diskussion um die Sperrung wird deutlich, dass die Meinungen unter den Anwohnern geteilt sind, aber auch eine klare Unzufriedenheit herrscht. Die Maßnahmen der Autobahn GmbH werden als unangemessen und nicht im Einklang mit den jahrelangen Gewohnheiten der Anwohner wahrgenommen.
Diese Entwicklungen in Wermelskirchen werfen Fragen über die Verkehrspolitik und die Zusammenarbeit zwischen den zuständigen Institutionen und den betroffenen Bürgern auf. Die Proteste der Anwohner und die Argumente der Autobahn GmbH verdeutlichen die Kluft zwischen den Bedürfnissen der Verkehrsteilnehmer und den offiziellen Richtlinien. Weitere Informationen zu dieser Thematik finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.rga.de.