Alphorn-Protest in Hamburg: Alarm für die Schweiz und deutsche Sicherheit!
Atomkraftgegner*innen protestierten in Hamburg mit Alphörnern gegen Schweizer AKWs. Sicherheitsbedenken stehen im Fokus.

Alphorn-Protest in Hamburg: Alarm für die Schweiz und deutsche Sicherheit!
Am Dienstag, dem 31. Oktober 2025, protestierten Atomkraftgegner*innen in Hamburg mit eindrucksvollen Alarmsignalen aus Alphörnern. Dieser eindringliche Protest fand anlässlich der Sitzung der Deutsch-Schweizerischen Kommission für die Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen (DSK) statt, die in Hamburg tagte. Die Demonstrierenden übergaben an Andreas Sikorski, den Leiter der Atomaufsicht im Bundesumweltministerium, sowie an Kollegen aus Baden-Württemberg und Bayern einen Katalog kritischer Fragen zu Sicherheitsproblemen der grenznahen Schweizer Atomkraftwerke (AKW).
Armin Simon von der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt äußerte dabei besorgniserregende Bedenken zu den veralteten Sicherheitsstandards der alten Schweizer AKW. Zu den kritisierten Aspekten gehören Risse, Lecks und der fehlende Erdbebenschutz. Er betonte, dass Deutschland bei einem Atom-Unfall in der Schweiz weitaus stärker betroffen wäre als die Schweiz selbst. Des Weiteren forderte Simon von den deutschen Behörden klare Antworten von den Schweizer Behörden bezüglich der Risiken, die von den AKW ausgehen. Die Bevölkerung in Deutschland hat ein Anrecht auf Informationen über die Gefahren der vier grenznahen Atomkraftwerke in der Schweiz.
Forderungen nach sicherem Energie-Management
Der Protest richtete sich nicht nur gegen die bestehenden Anlagen, sondern forderte auch, dass die Bundesregierung sich für ein schnelles Abschalten der grenznahen Risiko-Reaktoren einsetzt. Diese Forderungen spiegeln die Sorgen vieler Bürger wider, die ein größeres Bewusstsein für die potenziellen Gefahren der Kernenergie fordern, besonders nach den katastrophalen Erfahrungen der Vergangenheit.
In einem größeren Kontext ist zu beachten, dass die Kernenergie derzeit weltweit ein Comeback erfährt. Laut einer Studie der Internationalen Energieagentur (IEA) streben über 40 Länder einen Ausbau der Kernkraft an, um den steigenden Elektrizitätsbedarf angesichts der zunehmenden Elektrifizierung in verschiedenen Sektoren zu decken. IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol prognostiziert, dass die Kernkraft bis Ende 2025 ein Rekordniveau an Strom erzeugen könnte.
Aktuell sind weltweit mehr als 70 Gigawatt neue Kernenergiekapazität im Bau. Diese Entwicklung könnte jedoch auch neue Abhängigkeiten von Technologien aus Ländern wie China und Russland mit sich bringen. Die umfangreiche Sanierung und Modernisierung bestehender Kernkraftwerke in traditionellen Atomstromländern wie den USA und Frankreich gestaltet sich schwierig, da Verzögerungen und steigende Kosten die Projekte belasten. Deutschland hat im April 2023 den Ausstieg aus der Kernenergie vollzogen, nachdem die letzten drei Meiler abgeschaltet wurden.
Der Widerspruch zwischen den Forderungen nach verstärktem Sicherheitsmanagement der bestehenden AKW in der Schweiz und den globalen Bemühungen um einen Ausbau der Kernkraft ist augenfällig. Die aktuellen Proteste in Hamburg werfen ein Licht auf die unterschiedlichen Sorgen und Perspektiven, die im Zusammenhang mit der Kernenergie bestehen.