In der malerischen Umgebung von Schloss Ehreshoven summt und brummt es lebhaft im Garten von Matthew Jones. Hier, wo tausende von Bienen um alte Bäume und üppige Wildblumen wieseln, zeigt sich die leidenschaftliche Arbeit eines Imkers. Jones, der hauptberuflich mit seinen über 200 Bienenvölkern beschäftigt ist, stammt ursprünglich aus Wales und verfolgt eine Philosophie der Gelassenheit und des Beobachtens in der Imkerei. „Es ist faszinierend zu sehen, wie diese Tiere einen Super-Organismus bilden“, erklärt der 53-Jährige, während er vorsichtig einen Bienenstock öffnet.
Anders als viele seiner 11.000 Kollegen in NRW, die oft nur hobbymäßig imkern, kann Jones vom Honigverkauf leben. Er ist eine Ausnahme in Deutschland, wo nur etwa ein Prozent der Imker diese Möglichkeit haben. Seine Philosophie betont die Wichtigkeit des Beobachtens, bevor man Änderungen vornimmt. „Manchmal neigen Menschen dazu, zu schnell zu urteilen. Besser ist es, erst einmal zuzusehen und zu verstehen, was man hat“, so Jones.
Der große Umzug
Die Entscheidung für einen Umzug war für Jones und seine Bienen keine einfache. Nach 15 Jahren der Suche fand er schließlich das ideale Zuhause, ein ehemaliges Forsthaus im idyllischen Oberbergischen Land. „Die Bienen benötigen Platz. Letztendlich musste ich aus der Stadt raus, um ihnen die nötige Freiheit zu geben.“ Von der Stadt Rösrath bis zum neuen Standort sind es fast 30 Kilometer, und die Verlagerung von 200 Bienenvölkern erforderte eine sorgfältige Planung.
Der Umzug selbst war eine Mammutaufgabe. „Wir haben zwei Wochen vorher mit den Vorbereitungen begonnen. Spät abends, wenn alle Bienen in ihren Stöcken waren, habe ich sie auf den Anhänger geschnallt und abtransportiert. Es war wichtig, dass sie sich dann in ihrem neuen Zuhause einfinden können“, erinnert sich Jones an die stressige Zeit.
Idyllische Lebensbedingungen für die Bienen
Im neuen Zuhause können die Bienen nicht nur auf Jones’ Bienenstock zurückgreifen, sondern finden auch reichlich Nahrung in den umliegenden Wäldern. „Hier, 300 Meter über dem Meeresspiegel, ist die Umgebung ganz anders. Es gibt keine Autos oder Autobahnen, die die Bienen stören könnten“, sagt er stolz. Diese ruhigen und naturnahen Bedingungen wirken sich nicht nur positiv auf die Bienen aus, sondern beeinflussen auch den Geschmack des Honigs.
Neben der neuen Bienenhaltung planen Jones und seine Frau, einen Hofladen einzurichten, um ihren Honig direkt an die Verbraucher zu bringen. „Es gibt immer etwas zu tun, und wir freuen uns auf die nächsten Schritte in unserem Abenteuer“, ergänzt er.
Die beeindruckende Geschichte von Matthew Jones und seinen Bienen zeigt, wie eng Mensch und Natur miteinander verbunden sind. Es ist ein bedeutender Schritt, sowohl für die Bienen als auch für eine nachhaltige Imkerei. Wie bereits am 10.09.2024 im WDR berichtet wurde, ist dies ein bemerkenswertes Beispiel für umweltbewusstes Handeln und die Wichtigkeit von Biodiversität.
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