Am Heiligabend kam es im Freiburger Münster zu einem Eklat während der Christmette. Der Gottesdienst war gut besucht, als die Chorknaben ein Lied vollendeten und plötzlich ein minutenlanger, lauter Beifall ausbrach. Das Lob galt dem entlassenen Domkapellmeister Boris Böhmann, dessen Kündigung aus protestierenden Kreisen unmissverständlich verurteilt wurde. Erzbischof Stephan Burger musste die Liturgie unterbrechen, nachdem unmutige Rufe gegen ihn aus dem Gottesdienst drangen. Die TV-Übertragung wurde vorzeitig beendet, als Burger erneut sprach und von einigen Anwesenden ausgelacht wurde, wie oe24.at berichtete.
Die Unruhe ist die Folge der überraschenden Kündigung Böhmanns, dessen Gründe der Öffentlichkeit nicht bekannt gegeben wurden. Ein Sprecher des Erzbistums erklärte, dass Datenschutzbestimmungen die Offenlegung der detaillierten Gründe verhinderten, sich jedoch die Entscheidung aufgrund langanhaltender Konflikte in der Domsingschule ergeben habe. Dies führte zu mehreren arbeitsgerichtlichen Verfahren. Die Stimmung ausserhalb der Kirche heizte sich weiter auf, da viele Besucher involviert waren, die mit dem Konflikt selbst nichts zu tun hatten. Der Domfabrikfonds äußerte sich ebenfalls scharf und bezeichnete die Proteste als „zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort“, wie insidebw.de festhielt.
Geplante Lösungen und Neuanfang
Um der angespannten Situation entgegenzuwirken, plant der Domfabrikfonds, Anfang 2025 Gespräche mit Elternvertretern und Chorsprechern zu führen. Die Verantwortlichen betonten, dass ein „Neuanfang in der Leitung der Dommusik dringend nötig“ sei. In einem offenen Brief wurden die neuen Interims-Leiter der Dommusik angegriffen, woraufhin der Fonds deren Engagement verteidigte. Persönliche Angriffe seien „völlig inakzeptabel“, hieß es. Die Zukunft der Dommusik steht nun auf der Kippe, und ob die bevorstehenden Gespräche eine Lösung bieten werden, bleibt abzuwarten.
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