In einem bahnbrechenden Schritt für die Bürgerbeteiligung hat der Stadtrat von Verden die Gründung von Stadtteilbeiräten beschlossen! Nach hitzigen Debatten und mit nur drei Gegenstimmen sowie einer Enthaltung wurde in der Sitzung am Dienstag eine Satzung verabschiedet, die nicht nur die Demokratie vor Ort stärken soll, sondern auch frischen Wind in die Kernstadt bringen könnte. Zudem wurde einstimmig die Schaffung eines Kinder- und Jugendrats beschlossen, um die Stimmen der Jüngeren in die Kommunalpolitik einzubringen.
Details zu den Stadtteilbeiräten
Die Satzung sieht die Einrichtung von vier Stadtteilbeiräten vor, die jeweils bis zu neun Mitglieder haben werden. Diese Gremien arbeiten ehrenamtlich und müssen mindestens 18 Jahre alt sein sowie seit sechs Monaten im Stadtteil wohnen. Auch Vertreter von Vereinen können sich bewerben, wenn sie sich besonders für den Stadtteil engagieren. Die Ernennung der Mitglieder erfolgt voraussichtlich im Februar. Mit einem jährlichen Budget von 1.000 Euro plus 1,50 Euro pro Einwohner sollen die Beiräte Projekte und Veranstaltungen fördern, die das Gemeinschaftsleben stärken.
Bürgermeister Lutz Brockmann (SPD) bezeichnete die Gründung als einen „wichtigen Schritt, um Demokratie zu leben“. Die Beiräte sollen die Interessen der Stadtteile vertreten und Anregungen an den Stadtrat weitergeben, obwohl sie keine politischen Beschlüsse fassen können. Die Ratsmitglieder äußerten gemischte Meinungen: Während Lukas Reipert (CDU) die Beiräte als Chance für mehr Transparenz sieht, warnte Kai Rosebrock (Freie Wähler) vor der Gefahr, dass die Anregungen der Beiräte nicht umgesetzt werden könnten. Anja König (CDU) betonte die Wichtigkeit des Dialogs, während Henning Wittboldt-Müller (FDP) das Projekt als „falsches Instrument“ kritisierte.
Die Rolle von Kinder- und Jugendrat
Der neu gegründete Kinder- und Jugendrat hat die Aufgabe, die Interessen der jüngeren Generation zu bündeln und ihnen die Möglichkeit zu geben, Kommunalpolitik aktiv mitzugestalten. Über die Schülerräte der Verdener Schulen sollen Kinder- und Jugendforen als Vorläufer der offiziellen Räte gebildet werden. Ziel ist es, bis Anfang 2026 einen Satzungsentwurf für den Stadtrat vorzulegen, um die Stimmen der Kinder und Jugendlichen in die politische Diskussion einzubringen.