Am vergangenen Sonntag begegneten sich die Damenmannschaften der Nördlinger Angels und der Wings Leverkusen wieder. Dieses Mal aber nicht im Rahmen eines Pokalspiels, sondern in der regulären Bundesliga. Beide Teams traten mit vollständigen Kadern an und wollten nach dem Pokalduell, das bereits aufregend war, nachlegen.
Der Beginn war rasant, und die Nördlinger Spielerinnen suchten unermüdlich die freie Mitspielerin an der Dreierlinie. Dabei zeigten sie präzise Pässe und fanden häufig die Spielerinnen unter dem Korb. Leverkusens Trainer Boris Kaminski sah sich bereits nach acht Minuten gezwungen, das Spiel zu unterbrechen, um seine Mannschaft neu zu orientieren, als der Punktestand von 19:24 sprach. Trotz einer starken Trefferquote von 80 Prozent aus der Distanz schafften es die Gastgeberinnen nicht, den Rückstand bis zum Ende des ersten Viertels zu verringern.
Leverkusen passt sich an
Im zweiten Viertel stagnierte der Spielfluss, und das Scoren musste nun hart erkämpft werden – besonders an der Freiwurflinie. Die Leistungen beider Mannschaften waren durchwachsen, und die Coaches konnten nur bedingt jubeln, denn über 70 Prozent Trefferquote wären wünschenswert gewesen. Die Angels agierten zielstrebiger, hatten jedoch ihre Schwierigkeiten mit Leverkusens Riese und erfahrenen Spielerin Lisa Koop, die in der ersten Halbzeit starke 15 Punkte erzielte. Angels-Coach Niko Kuusi erklärte, dass die Spiele fast wie eine Mini-Play-Off-Serie erschienen, da Leverkusens Strategie offensichtlich auf Koop abzielte.
Das dritte Viertel fiel dann unter die Kategorie der typischen Angels-Spiele, in denen es nicht wirklich rund lief. Die Distanzwürfe waren weiterhin ungenau, während Leverkusen einige Schwächephasen hatte, die die Angels jedoch nicht nutzen konnten. Nach einem ausgeglichenen Drittel blieb nur das letzte Viertel, um den Sieger zu ermitteln.
Entscheidendes viertes Viertel
Im entscheidenden vierten Akt blieb es zunächst ruhig, doch die Nördlinger defense gab weiterhin ihr Bestes. Leverkusen wurde an die Freiwurflinie geschickt und konnte insgesamt fast doppelt so viele Freiwürfe nehmen wie Nördlingen. Doch trotz dieser Situation zeigten die Angels Charakter und schafften es, sich durchzusetzen. Lotta Vehka-aho und Jayda Jansen fanden endlich ihren Rhythmus und brachten mit richtig starken Würfen die Momentumwende. Die beiden Spielerinnen sorgten gemeinsam mit der geschlossenen Teamleistung dafür, dass der Sieg nach Hause geholt wurde. „Es war unsere Defense, die uns letztendlich den Sieg beschert hat“, lobte Kuusi. „Wir haben unser Verteidigungskonzept hervorragend umgesetzt und Leverkusen viermal zur 24-Sekunden-Regelübertretung gezwungen.“
Mit einem Endstand von 86:77 feiern die Nördlinger Angels ihren perfekten Saisonstart und erwarten nun kommenden Sonntag den Vizemeister aus Keltern in der Hermann-Keßler-Halle – ein spannendes Match verspricht sich hier, und die Angels scheinen bestens vorbereitet zu sein.
Statistiken der Spielerinnen: Für die Angels war Chante Stonewall mit 18 Punkten die beste Werferin, gefolgt von Jansen mit 19 Punkten und Schinkel mit 13 Punkten. In Reihen von Leverkusen stach Lisa Koop mit 22 Punkten und 10 Rebounds hervor, gefolgt von Wolff mit 14 Punkten und Scales mit 10 Punkten.
Diese Begegnung beweist, dass die Nördlinger Damen in dieser Saison mit starkem Teamgeist und taktischer Disziplin aufwarten. Laut www.augsburger-allgemeine.de sind sie damit auf dem besten Weg, in der Liga für Furore zu sorgen.
