Berlin – In einem aufsehenerregenden Interview mit der «Süddeutschen Zeitung» hat Bundeskanzler Olaf Scholz auf die brennende Frage reagiert, ob er seine Kanzlerkandidatur unter bestimmten Umständen überdenken könnte. Seine Antwort war alles andere als klar: «Na ja, die Umstände der nächsten Wahl sind doch ziemlich klar», ließ er verlauten. Scholz, der sich in der Vergangenheit oft als stabiler Anker präsentiert hat, weicht der direkten Antwort aus und betont die Unsicherheit von Umfragen. «Die Zuverlässigkeit solcher Umfragen ist überschaubar», fügte er hinzu und verwies auf die unvorhersehbaren Wendungen der letzten Bundestagswahl.
Die Umfragewerte und die politische Lage
Die Situation ist brisant: Nur 100 Tage vor der nächsten Wahl liegt die SPD in den Umfragen dramatisch hinter der Union zurück – zwischen 16 und 18 Prozentpunkten. Dies ist ein schockierender Rückschlag, besonders nach dem plötzlichen Ende der ersten Ampel-Koalition, die Scholz an die Spitze brachte. Vor der letzten Bundestagswahl war die SPD ebenfalls in der Defensive, doch ein unglücklicher Moment von Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet im Flutgebiet katapultierte die SPD in den Wahlsieg. Jetzt könnte die Geschichte sich wiederholen, doch Scholz ist nicht mehr der unangefochtene Favorit.
Die Debatte innerhalb der SPD brodelt: Verteidigungsminister Boris Pistorius, der in den Umfragen deutlich beliebter ist, wird als potenzieller Herausforderer gehandelt. Scholz hatte bereits im Sommer angekündigt, erneut als Kanzlerkandidat antreten zu wollen, doch die offizielle Nominierung durch den Parteivorstand steht noch aus. Eine Entscheidung wird bis zur «Wahlsieg-Konferenz» am 30. November erwartet. Die Spannung steigt, während die Uhr tickt und die politischen Wellen höher schlagen!
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