In Hagen sorgt ein Hund namens Bruno für Aufsehen, der aufgrund seiner belastenden Vergangenheit dringend ein neues Zuhause sucht. Der große Rüde wurde zusammen mit einer Hündin in einem schlechten Zustand aus seinem früheren Zuhause gerettet und kam stark abgemagert ins Tierheim. Diese schwierigen Erfahrungen haben Spuren hinterlassen, die sein Verhalten prägen.
„Bruno kam im Zuge einer Sicherstellung zu uns. Der Grund waren nicht artgerechte Haltung und Vernachlässigung“, erläuterte Linda Kolms von der Stadt Hagen auf Nachfrage. Gemeinsam mit seiner damaligen Gefährtin Emily musste Bruno in der Vergangenheit Hunger leiden. Diesen Mangel hat er nicht nur körperlich, sondern auch psychisch verarbeitet. Der Hund ist zunehmend fähig, sich neuen Menschen zu öffnen, reagiert jedoch ängstlich auf Alltagsgeräusche und enge Räume. Er verbringt viel Zeit im Außengehege, wo er sich sicherer fühlt.
Herausforderungen der Vermittlung
Die Tierschützer berichten, dass der Vierbeiner Probleme mit Futterneid hat und manchmal wahllos Futter aufnimmt, selbst Unappetitliches wie Deckel von Joghurtbechern. Seine Gefährtin Emily hat ihm in dieser schwierigen Zeit Sicherheit gegeben, doch nun ist sie bereits an einen anderen Ort vermittelt worden. Die Entscheidung, die beiden Hunde getrennt zu vermitteln, fiel wegen Brunos Futterneid und Emilys Alter, da sie sich nicht gut gegen ihn durchsetzen konnte.
Um Brunos Vorgeschichte zu berücksichtigen, empfehlen die Tierschützer, ihn ausschließlich als Einzelhund zu halten. Er benötigt die gesamte Aufmerksamkeit seiner neuen Besitzer. Familien mit kleinen Kindern sind für ihn nicht geeignet. „Wir wünschen uns Menschen mit Erfahrung, die ihm liebevolle Konsequenz und Verständnis entgegenbringen können“, betont Kolms. Bruno kommt gut mit neuen Menschen klar, vorzugsweise mit Damen, während seine Reaktionen gegenüber anderen Rüden distanziert sind.
Wer Interesse hat, dem Hund ein warmes Zuhause zu bieten, kann sich direkt beim Tierheim der Stadt Hagen melden. Für die Vermittlung stehen die Telefon-Nummer 02331-2072545 oder die E-Mail tierheim@stadt-hagen.de zur Verfügung.
Der Tierheimalltag ist jedoch nicht nur auf Bruno beschränkt. Der Kreis Unna unterstützt aktuell die Dortmunder Staatsanwaltschaft bei der Vermittlung von 64 Tieren, die ebenfalls aus tierschutzwidrigen Verhältnissen stammen, und zeigt damit auf, dass es viele Hunde gibt, die auf ein neues, liebevolles Zuhause warten.
Die Geschichte von Bruno ist ein Aufruf an Hundefreunde und engagierte Tierliebhaber, die bereit sind, einem vernachlässigten Tier ein neues Leben zu schenken. Jeder Tag im Tierheim ist für Bruno ein Schritt in Richtung Hoffnung auf ein besseres Leben.
