In der polnischen Stadt Kłodzko, die von verheerenden Überschwemmungen betroffen ist, haben lokale Hilfsteams dramatische Szenen der Zerstörung und Verzweiflung erlebt. Malgorzata Chrostowska, eine Helferin aus Flamersheim, berichtet, dass eine Straßenlaterne, die nach der Flut fast vollständig im Schlamm versunken ist, als Symbol für Hoffnung und Stärke gilt. „Die Lampe hat bis zuletzt gekämpft, um weiter zu leuchten – auch, um Mut zu machen“, sagt sie, während sie Hilfsgüter in ihre Heimat brachte. Ihre betroffenheit ist spürbar, und sie erklärt: „Die Zerstörungen sind enorm und die Menschen sind verzweifelt.“ Sie vergleicht die Notlage in Polen mit eigenen Erfahrungen nach einer Flutkatastrophe in Deutschland und findet die aktuelle Lage noch schockierender.
Die Hilfslieferungen sind zwar wichtig, doch die bürokratischen Hürden, die die Menschen in Polen durchlaufen müssen, um finanzielle Unterstützung zu erhalten, sind langwierig. „Das ist eine Tragödie. Hier in Deutschland wurde schneller geholfen“, klagt die 32-Jährige über die Ineffizienz des Hilfesystems. Trotz der gut gefüllten Lagerräume in Kłodzko warten viele auf dringend benötigte Hilfen, die oft nicht ankämen.
Emotionale Eindrücke
Malgorzata erzählt von ihren Emotionen während des Hilfseinsatzes: „Ich habe mich oft in Ecken versteckt und geweint, denn schließlich war ich dort, um diese Menschen zu unterstützen, und nicht, um von ihnen getröstet zu werden.“ Die Hilfe, die sie bringen konnte, umfasste essentielle Dinge wie Waschmaschinen und Kinderbedarf, doch die Gewissheit, dass viele Menschen noch keine Hilfe erhielten, lastet schwer auf ihrem Gewissen. Einige Familien, deren Häuser abgerissen werden müssen, stehen vor der Frage, wo sie künftig wohnen sollen. Ihre Schilderungen lassen erahnen, wie schwierig die Situation für die Betroffenen ist.
Rebecca Müller, die für den Verein „Fortuna hilft“ arbeitet, bestätigt die Berichte über das großflächige Leid: „Die Zerstörung ist enorm. Der Wiederaufbau wird viel Zeit in Anspruch nehmen.“ Zudem kümmern sich die Helfer um die Tierheime in der Region, die durch die Flut ebenfalls stark betroffen sind und auf Hilfe angewiesen sind. Müllers Verein hat bereits drei Hilfstransporte organisiert, um tierischen und menschlichen Opfern zur Seite zu stehen.
Beide Helferinnen sehen es als oberste Pflicht, in dieser schwierigen Zeit zu helfen. Noch gibt es keine neuen Pläne für weitere Transporte, aber die Möglichkeit, Hilfe zu leisten, bleibt bestehen. „Wir sind immer noch sehr bewegt von der Situation,“ sagt Chrostowska, die weiterhin die Lage bewertet, um gegebenenfalls erneut aktiv zu werden. Auch die politische Diskussion über die Ursachen der Flut sei deplatziert: „Es ist passiert und niemand kann es rückgängig machen. Jetzt muss man die Ärmel hochkrempeln und arbeiten.“
Hilfsangebote und Unterstützung
Die aktuellen Hilfsaktionen haben die Community mobilisiert. „Das Hilfslager am Malzirkus in Gemünd ist gut gefüllt“, erzählt Müller, „aber es besteht noch Bedarf.“ Sie hat einen Spendenaufruf gestartet, um Gelder für weitere Hilfstransporte zu sammeln. Es gibt die Möglichkeit, Geld zu spenden, welches direkt den Hilfsprojekten vor Ort zugutekommt. „Der Wiederaufbau ist ein langwieriger Prozess, aber wir haben die Kraft, die Menschen in Kłodzko zu unterstützen“, stellt Müller fest. Die gesamte Region ist in einem Zustand der Unsicherheit, und die Hilfsorganisationen müssen auch die zukünftigen Bedürfnisse der Menschen im Blick behalten.
Die direkte Hilfe zeigt nachdrücklich, wie wichtig eine schnelle Reaktion auf Katastrophen ist. Chrostowska und Müller sind ein Beispiel für den unermüdlichen Einsatz lokaler Helfer, die sich auf die Bedürfnisse der betroffenen Gemeinschaft konzentrieren. Während sie über die verheerenden Umstände berichten, bleibt die Hoffnung, dass die betroffenen Gebiete bald wieder auf die Beine kommen. „Wir machen weiter“, sagt Müller entschlossen, immer bereit, erneut Hilfe zu leisen, wenn es nötig ist. Weitere Spenden und Unterstützung sind von entscheidender Bedeutung, damit die Menschen in Kłodzko die notwendige Unterstützung erhalten.
Hintergrundinformationen zu den aktuellen Hilfsaktionen und wie man spenden kann, finden Sie unter mobil.ksta.de.